Samstag, 19. Juli 2008
Medion Akoya Mini 1210 für Digitalfotografen
Digitalfotografen haben zwar die Möglichkeit, die "Schnappschüsse" direkt auf dem Display der Kamera zu betrachten und moderne Speicherkarten fassen auch eine ganze Menge Fotos. Wer aber häufig digital fotografiert und viel unterwegs ist, läuft in zwei Probleme:
  • Einmal kann man eigentlich nicht genug Speicherkarten dabei haben, um Kapazität für Aufnahmen zu haben.
  • Und wer professionelle Fotos benötigt, leidet vermutlich (zumindest mir geht es so) unter dem Problem, dass die winzigen Displays der Kameras die Beurteilung der Fotoqualität nicht wirklich zulassen.
Bezüglich des letztgenannten Punkts: Bei höherwertigen Kameras kann man ein Histogramm mit dem Tonwertverlauf abrufen, um halbwegs die korrekte Belichtung abschätzen zu können. Zoomfunktionen sind hilfreich, um einen Eindruck von der Schärfe zu bekommen. Aber Hand auf's Herz - wem geht es nicht wie mir - ich muss das Foto in vernünftiger Größe sehen, um ein Gefühl zu bekommen, ob Bildschärfe, Belichtung und Fotokomposition den Vorstellungen entsprechen.

Zu Hause kommt es dann häufig vor, dass ich nach der Begutachtung einer Fotosession nochmals die Kamera schnappe und ein paar Zusatzsessions schieße. Profis im Fotostudio machen dies auch so.

Beim mobilen Einsatz ist dies kaum möglich. Mit dem Aufkommen der Netbooks ändert sich dies aber. Der Median Akoya Mini 1210 bietet eigentlich alles, was ein Digitalfotograf im Hinblick auf ein "mobiles Fotostudio" mit Bildtisch benötigt. Bei Digitalkameras mit SD- oder xD-Speicherkarten braucht man nur das Medium in den Leseschacht des Medion Akoya Mini PC einzuschieben und kann über den Arbeitsplatz auf die Fotos des Mediums zugreifen. Dann lassen sich die Fotos direkt im Windows Explorer auf die lokale Festplatte des Netbooks kopieren bzw. verschieben. Mit der Festplattenkapazität von fast 58 GByte lässt sich der Medion Akoya Mini 1210 sehr gut als "Image-Tank" zur Speicherung der Fotodateien verwenden.

Anmerkung: Bei anderen Netbooks, die nur mit 12 oder 20 MB Solid-State-Disk-Laufwerken daherkommen, ist dies bereits kritischer. Dort kommt man beim Speichern nicht allzu weit. Aber es ist kein Problem, eine 1,8 oder 2,5 Zoll-Festplatte per USB an dise Netbooks anzuschließen. Von der Firma Trekstore gibt es solche Festplatten zwischenzeitlich in der Größe einer Scheckkarte und das mit 20, 80, 120 Gigabyte und mehr. Im Dateimanager ist es kein Problem, die Fotos von der Speicherkarte auf die Festplatte zu übertragen.

Windows XP bringt bereits einige Funktionen zur Beurteilung und Verwaltung der Fotos mit. Die Windows Bild- und Faxanzeige hält z. B. Funktionen bereit, um die Schnappschüsse in vergrößerter Darstellung anzuzeigen und auch Ausschnitte zu vergrößern. Das gibt einen gänzlich anderen Eindruck als auf dem kleinen Display der Kamera. Bei Bedarf lassen sich die Fotos sogar als Diashow wiederzugeben.

Wenn die Speicherkarte nicht passt

Manche Kameras verwenden andere Speichermedion (Memory Stick oder CompactFlash). Meine Kameras sind z. B. auf CompactFlash ausgerichtet. Für die Fotoübernahme habe ich für unter 10 Euro ein Speicherkartenlesegereät gekauft, welches per USB an den Medion Akoya Mini angeschlossen werden kann. Wichtig ist nur, dass das Lesegerät keine Treiber für Windows benötigt. Dann wird es auch vom Medion Akoya Mini erkannt.

Tipp: Wer mit CompactFlash-(CF) Speicherkarten arbeitet, kann zu einem Trick greifen. Auf dem Markt gibt es SD-to-CF-Adapter, die in einen CF-II-Kartenslot der Kamera passen und intern mit SD-Karten bestückt werden können. Bei Amazon gibt es einen solchen Adapter für wenige Euros.


Auf das direkte Anschließen der Kameras per USB an den Medion Akoya Mini verzichte ich übrigens. Einmal kostet das Batterieladung, die mir im schlimmsten Fall bei der folgenden Fotosession fehlt. Zudem mache ich seit Jahren die Erfahrung, dass die Unterstützung der Kameras unter Linux/Windows suboptimal ist. Zwei meiner angeblich unterstützten Kameras lassen sich nicht nutzen (liegt vermutlich an der Firmware der Kameras). Zwar habe ich eine Bridge-Kamera, die sich als Wechseldatenträger meldete. Aber der Weg über den Speicherkartenleser ist für mich vorteilhafter.

Fotobearbeitung direkt vor Ort

Die auf dem Medion Akoya Mini 1210 vorinstallierte Software Ulead PhotoImpact 12 stellt zudem Funktionen bereit, um die Fotos vor Ort zu bearbeiten (beschneiden, drehen, spiegeln, aufzuhellen etc.). Mit dem Programm stehen professionelle Funktionen zur Fotobearbeitung und -retusche, einschließlich Bildfiltern, zur Verfügung, die eigentlich keine Wünsche mehr offen lassen.

Tipp: Mir ist das Programm PhotoImpact 12 (oder auch Adobe PhotoShop Elements) auf dem Medion Akoya Mini 1210 etwas zu mächtig und eigentlich auch zu langsam. Mit dem Programm PhotoFiltre steht ein Photoshop Elements-Clone zur Verfügung, der für Privatanwender nicht nur kostenlos ist, sondern auch recht kompakt daherkommt und ziemlich flott auf Windows XP-Netbooks werkelt.
(c) 2008 by Günter Born

Literatur und weitere Tricks zu Windows XP.


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