Samstag, 15. November 2008
Amarok mit MP3-/WMA-Unterstützung
Der unter Linpus Lite installierte Medienplayer kann zwar Audiodateien im MP3-Format abspielen, ist aber in seinen Möglichkeiten doch stark beschränkt. Besitzer des Asus Eee PC mit Xandros kommen dagegen standardmäßig in den Genuss, das Programm amaroK als Audio-Player verwenden zu können. Auch unter Ubuntu 8.10 lässt sich amaroK mit wenigen Mausklicks nachinstallieren. Unter Linpus Lite besteht diese Möglichkeit auch, wenn es auch etwas trickreich ist. Auf die Haken und Ösen wurde ich beim Schreiben des unten erwähnten Netbook-Titels für Linux aufmerksam.

Die Schritte zum Erfolg

In der Fedora-Distribution bzw. den Repositories (die auch Linpus Lite) zu Grunde liegen, sind keine Pakete enthalten, die lizenzpflichtig sein können.

Als erstes müssen Sie dafür sorgen, dass die Repositories zur Installation diverser Pakete (speziell zur MP3-Unterstützung) mit in die Paketquellen aufgenommen werden. Bisher waren die betreffenden Pakete unter http://rpm.livna.org/ zu finden. Im Web findet man daher viele Hinweise (z. B. hier), das Livna-Repository für die genutzte Fedora-Version (bei Linpus Lite wäre dies Fedora 8) als Paketquelle einzubinden. Leider scheitert dies, da nach meinen Recherchen die benötigten Pakete aus dem Livna-Repository entfernt wurden. Das Projekt wird jetzt von RPM Fusion weiter geführt.

Um die benötigten Paketquellen einzubinden, laden Sie
die Dateien

rpmfusion-free-release-stable.noarch.rpm

und

rpmfusion-nonfree-release-stable.noarch.rpm

herunter (siehe auch Yum Configuration) und installieren diese beiden .rpm-Archive (z. B. per Kontextmenü Mit "Software-Installer" öffnen). Die Installation der beiden Pakete bewirkt, dass die von den Paket-Managern yum und pirut verwendeten Paketquellen um die Repositories rpmfusion-free und rpmfusion-non-free erweitert werden.

Nach diesen Vorbereitungen geht es an die Installation des amaroK-Players einschließlich der MP3/WMA-Unterstützung. Sie müssen daher als erstes ein Terminalfenster (z. B. über die Tastenkombination Alt+F2 und den Befehl xterm) öffnen und eine Internetverbindung herstellen. Anschließend ist folgende Befehlsfolge in der Konsole einzutippen.
sudo bash
yum update fedora-release
yum install amarok
yum install amarok-extras-nonfree
Das Fedora-Update ist dringend erforderlich, da sich andernfalls das amarok-extras-nonfree-Paket nicht installieren lässt (wird in den Repositories nicht gefunden). Ohne das amarok-extras-nonfree-Paket lassen sich aber keine MP3- und WMA-Dateien abspielen.

Falls amaroK beim Start meldet, dass die Konfigurationsdateien nicht gespeichert können, müssen Sie im Verzeichnis /home/user/.kde/share/config die Zugriffsberechtigungen der Datei amarokrc so anpassen, dass alle Benutzer schreibend darauf zugreifen können.

Zumindest auf meinem System läuft damit amaroK auch unter Linpus Lite.

(c) 2008 by Günter Born

Infos zum Eee PC finden Sie in meinen Eee PC-Handbuch. Literatur und weitere Tricks zu Windows XP oder zu Netbooks.

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