Montag, 28. April 2008
Kann die Datenträgerverwaltung keine logischen Volumes erstellen?
Moderne Festplatten weisen viel Speicherkapazität auf und die Windows Datenträgerverwaltung kann Partitionen ohne Datenverlust vergrößern bzw. verkleinern (sofern die Randbedingungen stimmen). Wo mancher aber Bauklötze staunt ist folgende Sache: Die Datenträgerverwaltung kann scheinbar keine logischen Laufwerke erstellen ...

... hier eine Anfrage aus einer Newsgroup: Ich kann die Platten mit Vista Boardmitteln nicht als logische Laufwerke einrichten, sondern immer nur als einfaches Volume. Konkret also in der Datenträgerverwaltung rechter Mausklick auf den nicht zugeordneten Bereich und als Auswahl erhalte ich hier nur "neues einfaches Volume". Bestätige ich nach dem Assi-Bildschirm mit weiter, so erscheint direkt die Auswahl zur festlegung der Volumgröße. Vorher keine Möglichkeit, Vista mitzuteilen, dass das ein logisches Laufwerk bzw. eine erweiterte Partition werden soll, um eben ein logisches LW darin zu erstellen...

Ich gestehe, ich habe selbst auch schon mal etwas länger über die Sachlage gebrütet, als ich ein System neu partitionieren wollte.

Hintergrund: Zur Installation der Startdateien wird eine primäre Partition benötigt. Eine Festplatte kann aber nur insgesamt vier Partitionen aufnehmen (solange mit einem sogenannten Basisdatenträger und nicht mit dynamischen Datenträgern gearbeitet wird - siehe Vista Hilfe).

Das Problem: Um ein oder mehrere logische Laufwerke zu erstellen, benötigt Vista eine sekundäre (erweiterte) Partition. Der Haken an der ganzen Sache: Die Datenträgerverwaltung erstellt standardmäßig primäre Partitionen. Erst wenn drei primäre Partitionen auf einer Festplatte (Basisdatenträger) vorhanden sind, wird die vierte Partition als erweiterte Partition zur Aufnahme logischer Laufwerke angelegt.

Die Lösung: Ich hab's irgendwo in den Tricks-Büchern beschrieben. Die einfachste Variante ist, einfach die Primärpartition für die Boot-Dateien anzulegen und zwei Mini-Primärpartitionen als Platzhalter einzurichten. Danach wird der restliche freie Speicherplatz auf dem Datenträger einer erweiterten Partition zugewiesen und mit 1 bis n logischen Volumes belegt. Danach sind die beiden Mini-Primärpartitionen zu löschen und der ersten Primärpartition zuweisen.

Wer auf der Eingabeaufforderung gut zu Fuß ist, kann auch direkt das Programm diskpart verwenden. Dort lässt sich für jede Partition angeben, ob diese primär oder sekundär sein soll. Anmerkung: Für Windows 7 gibt es hier hier ein paar Infos zur Partitionierung.

Der Tipp stammt aus den von mir bei Pearson (Markt+Technik) publizierten Magnum-Titeln Windows Vista Home Premium Tricks, Windows Vista Ultimate Tricks und Windows Vista Businesss Tricks.



Günter Born (c) 2008

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