Samstag, 8. November 2008
Netbooks als Desktop-PC-Ersatz?
Wer lediglich ein Netbook, aber vielleicht kein weiteres Computersystem besitzt, steht vor der Frage, ob dieses Gerät als Ersatz für einen "normalen" Computer dienen kann. Die andere Frage: Wie lässt sich mit dem Netbooks zu Hause eventuell komfortabler arbeiten?

Schließen Sie einen einen externen Monitor an, lässt sich die Anzeige (wie hier beschrieben) auf diesen Monitor umstellen. Mit einer externen Maus, einer externen Tastatur und weiteren Peripheriegeräten wie USB-Festplatte, USB-Brenner, Drucker etc. lässt sich das Netbook schrittweise erweitern und im häuslichen Umfeld als "Kern" einer Desktop-Lösung einsetzen.

Klein, billig und sofort einsetzbar

Um ggf. eine noch vorhandene PS/2-Maus und -Tastatur an der USB-Buchse des Netbooks zu betreiben, gibt es eine einfache Lösung. Verwenden Sie einen USB-to-PS/2-Adapter.

(Quelle Pearl)

Diese Teile gibt es bei Elektronik-Versendern (z. B. Pollin oder Pearl Agency, Amazon), teilweise für unter 5 Euro. Wird der Adapter an die USB-Buchse angeschlossen, erkennt Windows XP automatisch eine eingestöpselte PS/2-Tastatur oder Maus und richtet die Treiber selbsttätig ein. Bei Linux sind die betreffenden Treiber ebenfalls enthalten und die externen Geräte werden automatisch erkannt. Sie sind nach wenigen Sekunden arbeitsfähig - ein Komfort, den ich kaum noch missen möchte (und der mir die Verwendung älterer Hardware ermöglicht).

Kabeldressur light

Man kann sich dieses Desktop-System in einer Arbeitsecke einrichten und dann das Netbook bei Bedarf über die USB-Anschlüsse mit den Peripheriegeräten verbinden. Ein gewisses Problem stellen aber die vielen Kabel dar, die an den drei USB-Buchsen des Netbooks anzuschließen sind. Die einfachste Lösung, um Kabelwirrwar zu vermeiden und nur einen Stecker verwenden zu müssen, stellt ein einfacher USB-Hub dar.

(Quelle Pearl)

Dieser stellt vier USB-Buchsen für die Peripheriegeräte bereit und lässt sich über ein USB-Kabel am Netbook anschließen. Solche USB-Hubs gibt es im Elektronikversand (z. B. Pearl) für wenige Euro. Dabei sind passive Hubs und aktive Hubs (mit eigener Stromversorgung) auswählbar. Letztere haben Vorteile, wenn USB-Geräte mit hohem Energiebedarf angeschlossen werden müssen.


Dockingstation mit vollem Komfort

Wer auch Geräte mit serieller oder paralleler Schnittstelle anschließen möchte, muss auf eine entsprechende "Docking"-Station ausweichen, die diese Anschlüsse bereitstellt. An dieser Docking-Station werden alle Peripheriegeräte angeschlossen. Die Docking-Station wird dann per USB-Anschluss mit dem Netbook verbunden. So reicht das Abziehen des USB-Kabels, um mit dem Rechner mobil zu sein.

Eine super Lösung ist die USB- 2.0-Docking-Station von Logilink. Diese bietet einen parallelen Druckerausgang, einen seriellen Anschluss (ggf. für ein analoges Modem), je eine PS/2-Buchse für externe Maus und Tastatur (die Komponenten eines ausgemusterten PCs lassen sich damit wiederverwenden) sowie zwei USB-Anschlüsse und einen LAN-Ausgang. Da die Docking-Station eine Netzwerksorgung besitzt, stehen zwei aktive USB-Schnittstellen zur Verfügung (ideal zum Anschluss einer Festplatte, die wegen des höheren Strombedarfs mit einem Y-USB-Kabel versehen ist).

(Quelle Pollin)

Die USB 2.0-Dockingstation gibt es bei Pollin Elektronik (Best.Nr. 720 862). Bei Amazon finden sich ebenfalls Docking-Stationen im Angebot (siehe mein Amazon-aStore).

Sofern das Netbook mit Windows XP ausgestattet ist, lassen sich die vom Hersteller der Dockingstation mitgelieferten Treiber installieren. An meinen Netbooks war es zwar ein wenig Fummelei, bis der Treiber nach den Angaben des Handbuchs einwandfrei eingerichtet waren - aber danach lief auch mein Kyocera FS 1030D über den parallelen Druckeranschluss der Dockingstation.

Problemfall VGA-Anschluss?

Ein Problem stellt der der Anschluss eines externen VGA-Monitors per Dockingstation dar. Der Medion Akoya Mini 1210 hat zwar eine VGA-Buchse - aber manche Anwender hegen Bedenken, dass diese nach ein paar Monaten ein- und ausstöpseln beschädigt werden könnte. Unter dem Stichwort USB2VGA bin ich zwischenzeitlich in einer Suchmaschine fündig geworden.

(Quelle Pearl)

Hier StarTech USB to VGA Display Adapter wird eine Lösung angeboten. Zwischenzeitlich habe ich solche USB 2.0 to VGA-Adapter auch bei Pearl oder Amazon (USB-to-VGA-Adapter, siehe mein Amazon-aStore) gesehen.

Der Adapter ist per USB 2.0-Kabel mit dem Netbook zu verbinden. Am Adapter lässt sich ein VGA-Monitor an einer VGA-Buchse anschließen. Dann sorgt ein Treiber dafür, dass auf dem USB-Adapter ein virtueller VGA-Ausgang bereitgestellt wird. Unter USB-zu-VGA-Adapter für Netbooks habe ich einige Hinweise zur Inbetriebnahme eingestellt.

Tipp: Von Toshiba gibt es die Dynadock-Station (siehe Amazon-aStore), die gleich einen VGA-Ausgang mitbringt. Was beim Anschluss von Geräten an eine Docking-Station zu beachten ist, wird bei Heise in diesem Artikel beschrieben.
(c) 2008 by Günter Born

Infos zum Eee PC finden Sie in meinen Eee PC-Handbuch. Literatur und weitere Tricks zu Windows XP. Literatur zu Netbooks mit Windows und Linux? Findet sich hier.

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