Samstag, 9. August 2008
Arbeiten mit root-Berechtigungen
Um Systemdateien (z. B. grub.conf) ändern oder kopieren zu können, benötigen Sie root-Berechtigungen. Dies lässt sich mit wenigen Handgriffen erreichen.

Auf geht's zur Konsole

Um root-Berechtigungen zu erlangen, müssen Sie vom Desktop ein Terminalfenster öffnen. Drücken Sie die Tastenkombination <Alt>+<F2> und geben anschließend den Befehl xterm ein. Wenn Sie das Dialogfeld über die OK-Schaltfläche schließen, öffnet sich das Fenster des Terminals.

root-Berechtigungen verschaffen

Im Fenster des Terminals sollten Sie dann so etwas wie "[user@localhost Documents]$" als Prompt sehen. Das Wörtchen "user" signalisiert, dass Sie sich im normalen user-Modus befinden und "Documents" gibt den aktuellen Ordner an (der Pfad steht in der Titelzeile des Terminalfensters).

Um root-Berechtigungen zu erlangen, tippen Sie im Terminal den Befehl sudo bash ein und drücken die Enter-Taste.

Trotz der Fehlermeldung, dass die Connection verweigert wird, startet die Bash-Shell mit root-Berechtigungen. Der Prompt "[root@localhost Documents]$" zeigt Ihnen, dass Sie im Terminal mit root-Berechtigungen arbeiten können.

Tipp: Um wieder auf die normale user-Ebene zurückzukehren, tippen Sie den Befehl exit ein und drücken die Enter-Taste.

Dateimanager mit root-Rechten öffnen

Um komfortabel Systemdateien kopieren, umzubenennen, löschen oder im Editor Mousepad ändern zu können, müssen Sie den Linpus-Dateimanager im root-Modus aufrufen. Hierzu geben Sie in der Konsole den Befehl sudo Thunar ein. Sofern Sie sich bereits im root-Modus befinden, kann sudo weggelassen werden. Der Dateimanager zeigt Ihnen den root-Modus mit einer roten Informationsleiste deutlich an und warnt Sie davor, dass das System beschädigt werden kann. Der Modus sollte also nur von erfahrenen Benutzern verwendet werden, die wissen, was sie tun.
(c) 2008 by Günter Born

Infos zum Eee PC finden Sie in meinen Eee PC-Handbuch. Literatur und weitere Tricks zu Windows XP. Literatur zu Netbooks? Findet sich demnächst hier.

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Terminalfenster öffnen
Benötigen Sie ein Terminalfenster, um Befehle in Linpus einzugeben? Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten.

So geht's direkt zur Konsole

Um direkt vom Desktop ein Terminalfenster zu öffnen, drücken Sie die Tastenkombination + und geben anschließend den Befehl xterm ein. Wenn Sie das Dialogfeld über die OK-Schaltfläche schließen, öffnet sich das Fenster des Terminals.

Konsolefenster mit voreingestelltem Ordner

Befinden Sie sich im Dateimanager Thunar und möchten Sie ein Konsolefenster öffnen, bei dem bereits der Pfad zum aktuell gewählten Ordner voreingestellt ist?

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im rechten Teil des Ordnerfensters und wählen Sie den Kontextmenübefehl Open Terminal Here. Oder wählen Sie den Befehl Terminal im Datei-Menü an.

Im Fenster des Terminals sollten Sie dann so etwas wie "[user@localhost Documents]$" als Prompt sehen. Das Wörtchen "user" signalisiert, dass Sie sich im normalen user-Modus befinden und "Documents" gibt den Ordner an (wobei dort die englischen Namen des Linux-Dateisystems und nicht die deutschen Bezeichnungen auf der Ebene des Dateimanagers)verwendet werden. Den Pfad zum aktuellen Ordner können Sie übrigens in der Titelzeile des Terminalfensters erkennen.

Tipp: Möchten Sie mit Administratorenberechtigungen arbeiten, tippen Sie im Terminal den Befehl sudo bash ein. Lassen Sie sich nicht durch die Fehlermeldung, dass die Connection verweigert wird, beirren. Hier liegt noch einer der zahlreichen Fehler in Linpus vor (genauso, wie die Suchfunktion nicht das Öffnen von Ordnern zulässt, weil der Dateimanager Nautilus nicht installiert ist). Der Prompt "[root@localhost Documents]$" zeigt Ihnen, dass Sie im Terminal mit root-Berechtigungen arbeiten können.
(c) 2008 by Günter Born

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Acer Aspire One: Screenshots unter Linpus
Wer sich mit dem Acer Aspire One A110 bzw. A150L befasst und Screenshots zur Dokumentation bestimmter Bildschirminhalte benötigt, steht vor einem Problem. Das beim ASUS Eee PC Xandros und anderen Linux-Varianten vorhandene Programm ksnapshot gibt es nicht. Das heißt aber nicht, dass es keine Möglichkeit gibt, Screenshots zu erstellen - denn im Linpus des Aspire One sind zumindest Teile des Programms ImageMagick enthalten.

So gibt's Screenshots

Hier die erste Variante. Ist fast so komfortabel wie bei ksnapshot:
  1. Drücken Sie die Tastenkombination Fn+Druck auf der Tastatur, um einen Screenshot des gesamten Desktop anzufertigen.
  2. Sobald der Screenshot erstellt wurde, erscheint ein Dialogfeld, in dem Sie das Ergebnis in einer Datei speichern können.
Dieser Ansatz ermöglicht es, sehr schnell Ganzbild-Screenshots anzufertigen und direkt in wählbare Grafikdateien zu sichern. Lediglich der Komfort zur Auswahl der Zielordner ist nicht sonderlich hoch. Und es lassen sich auch keine Screenshots eines Fensters anfertigen. Eine gravierendere Einschränkung: Dieser Ansatz funktioniert nicht, wenn ein (Kontext-)Menü der XFCE-Taskleiste geöffnet ist.

Screenshot-Funktion auf Konsoleebene

Müssen Sie Screenshots verzögert ausführen (z. B. weil vorher ein Menü oder ein Kontextmenü bzw. eine QuickInfo geöffnet werden soll? Möchten Sie Bildschirmausschnitte anfertigen? Dies ist mit dem Linux-Befehl import möglich. Im Fenster der Konsole ist dies mit wenig Aufwand möglich. Der Befehl.
import Bild1.png
bewirkt, dass der Mauszeiger als eine Art Fadenkreuz erscheint. Der Benutzer kann den Screenshot-Bereich nun vorgeben.
  • Entweder Sie klicken auf ein Fenster, um dessen Inhalt als Screenshot auszuwählen.
  • Oder Sie ziehen mit dem als Fadenkreuz dargestellten Mauszeiger bei gedrückter linker Maustaste ein Markierungsrechteck von der oberen linken zur unteren rechten Ecke des abzubildenden Bereichs.
Beim Loslassen der Maustaste wird der Screenshot angefertigt. Bei der ersten Variante schießt import allerdings nur den Inhalt des Fensters. Letztere Methode hat den Vorteil, dass Sie das gesamte Fenster samt Rand in den Screenshot einbeziehen können. Anschließend wird der Screenshot des markierten Bereichs im /home/user-Verzeichnis unter dem angegebenen Namen Bild1.png gespeichert.

Möchten Sie das gesamte Fenster beim Anklicken in den Screenshot einbeziehen, müssen Sie die Option -frame mit angeben:
import -frame Pictures/Bild1.png
Der Befehl ermöglicht Ihnen das Fenster per Mausklick zu "capturen". Das Ergebnis wird in den Ordner Bilder des Benutzerverzeichnisses unter dem namen Bild1.png abgelegt.

Mit dem Befehl.
import -window root /home/user/Pictures/Screen1.png
erzeugen Sie sofort einen Screenshot des gesamten Bildschirms, der dann im Verzeichnis Pictures des Benutzerpfads abgelegt wird. Sie können die Datei Screen1.png anschließend über den Dateimanager Thunar im Ordner Bilder finden.

Anmerkung: Das Schlüsselwort "root" in obigem Befehl hat nichts mit dem Benutzer "root" zu tun, sondern bezeichnet das root-Fenster des x-window-Server (also den gesamten Desktop).

Mit dem Befehl.
delay 5; import -window root /home/user/Pictures/Screen1.png
verzögern Sie das Anfertigen des Screenshots um 5 Sekunden. Also genügend Zeit, um ein Kontextmenü oder eine QuickInfo auf dem Desktop zu öffnen. Auch hier wird die Datei Screen1.png im Ordner Bilder abgelegt.

Weitere Hinweise zu den Optionen des import-Befehls finden Sie hier.

Tipps: Packt man den obigen Befehl in eine Bash-Scriptdatei, lassen sich verzögerte Screenshots durch Anklicken dieses Skripts erstellen. Und es gibt noch eine Möglichkeit. Unter usr/share/applications findet sich die .desktop-Datei Bildschirmfoto aufnehmen, die bei einer Anwahl den Befehl gnome-screenshot --interactive ausführt. Kopieren Sie diese Datei z. B. in den Ordner Eig. Dokumente, erscheint bei Anwahl des Symbols ein Dialogfeld zur Auswahl der gewünschten Screenshot-Optionen. Da lässt sich zwischen Screenshots des Gesamtbildschirms oder eines Fensters wählen und Sie können auch eine Verzögerungszeit vorgeben. Anschließend erscheint ein Dialog, über den sich auch der Dateiname zum Speichern sowie optional der Zielpfad einstellen lässt.

Ein Doppelklick auf eine Bilddatei im Dateimanager Thunar öffnet diese im Programm Photo Master. Schneller geht die Anzeige, wenn Sie die Grafikdatei mit der rechten Maustaste anklicken und den Kontextmenübefehl Mit >>gThumb Bildbetrachter<< öffnen wählen.

Nachträge: Mit dem Befehl gnome-screenshot --interactive lässt sich ein Fenster öffnen, in dem sich Optionen für Screenshots einstellen lassen. Wenn Sie das Verzeichnis /user/shared/applications öffnen, finden Sie dort ein Symbol Bildschirmfoto aufnehmen. Kopieren Sie die betreffende .desktop-Datei in einen Benutzerordner (z. B. Bilder), können Sie später zum Anfertigen von Screenshots diese Datei per Doppelklick anwählen. Das Gnome-Fenster zum Anfertigen von Bildern erscheint. Und es gibt sogar noch die Möglichkeit, sich ein Tastenkürzel zu definieren, um dieses Fenster aufzurufen (siehe hier).

Falls Sie mehr Komfort benötigen, empfiehlt es sich, auf ein Programm wie Gimp zu setzen.
(c) 2008 by Günter Born

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Dienstag, 29. Juli 2008
USB-Recovery-Stick für Acer Aspire One/ASUS Eee PC erstellen
In den Foren wird immer wieder gefragt, wie sich das System (Acer Aspire One oder Asus Eee PC) eigentlich zurücksetzen lässt. Acer und ASUS legen den Geräten zwar eine Recovery DVD bei - mangels optischem Laufwerk lässt sich dieses Medium aber nicht verwenden.

Update: Habe kürzlich von Acer (leihweise) einen AAO A110L als Testgerät bekommen. Dort lag ein USB-Recovery-Stick mit der aktualisierten Linpus Lite-Version bei. Dort wurden von Acer auch einige Verbesserungen an der Lokalisierung der Benutzeroberfläche vorgenommen (die gröbsten Schnitzer sind raus).

Lösung 1: Externes DVD-Laufwerk

Am idealsten ist es, wenn Sie ein externes USB-DVD-Laufwerk besitzen bzw. beschaffen. Dieses muss direkt am USB-Anschluss angeschlossen werden (bei einer Verbindung über Hub gibt es teilweise Probleme).

Dann ist nach dem Einschalten des Netbook die Taste zum Aufruf des Boot-Menüs (meist die ESC-Taste) mehrfach zu drücken. Anschließend können Sie das externe DVD-Laufwerk anwählen und das auf der Recovery DVD enthaltene "Notfall-Betriebssystem" starten. Ein Menü führt Sie dann durch den Vorgang der Wiederherstellung.

Lösung 2: Recovery USB-Stick erstellen

Sie benötigen einen 2 GByte USB-Speicherstick und einen Rechner mit einem DVD-Laufwerk. Dabei ist es egal, ob auf dem Rechner bereits Windows oder irgend ein Linux installiert ist.
  1. Verbinden Sie den USB-Stick mit einer USB-Buchse.
  2. Schalten Sie den Rechner ein und legen Sie sofort die Recovery DVD in das DVD-Laufwerk ein.
  3. Lassen Sie den Rechner von der Recovery DVD booten (notfalls nochmals ausschalten und beim Booten die ESC-Taste drücken, um das Boot-Menü anzuzeigen).
  4. Warten Sie, bis das Mini-Betriebssystem von der DVD gestartet wurde und befolgen Sie die am Bildschirm angezeigten Schritte, um ein Recovery Medium zu erstellen.
Sowohl beim ASUS als beim Acer Recovery-Medium werden Sie komfortabel per Menüs durch die Schritte zum Erstellen des Recovery-USB-Sticks (bzw. der Speicherkarte) geführt. Achten Sie lediglich darauf, die richtigen Medien bei diesem Schritt auszuwählen, da alles Daten auf dem Speicherstift überschrieben werden.

Achtung: Es sieht so aus, als ob sich Anwender mit der gebooteten Recovery-DVD des Acer Aspire One die Partitionstabelle des Host-Rechners zerschossen haben (es taucht der "Error 39" auf). Daher ist es am sichersten, vor dem Erstellen des Sticks die Festplatten des Host-Rechners abzuziehen (sicher ist sicher).


Diese Vorgehensweise funktioniert sowohl beim ASUS Eee PC (ist auch im Handbuch beschrieben) als auch bei der Acer Aspire One Recovery DVD.

Recovery per USB-Stick durchführen

Sobald der USB-Stick erstellt wurde, können Sie das System auf den Werksauslieferungszustand zurücksetzen.
  1. Stecken Sie den USB-Stick in eine der USB-Buchsen.
  2. Schalten Sie den Rechner ein und lassen Sie das Netbook vom Recovery USB-Stick booten (notfalls nochmals ausschalten und beim Booten die ESC-Taste (bzw. F12-Taste beim Acer) drücken, um das Boot-Menü anzuzeigen).
Sobald Sie vom USB-Stick booten, wir ein Mini-Betriebssystem geladen, welches Sie über Formulare durch die Schritte zum Zurücksetzen des Systems führt.
(c) 2008 by Günter Born

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