Freitag, 29. August 2008
KFZ-Ladegeräte für Netbooks
Durch seine geringen Abmessungen sind Netbooks wie der Eee PC, der Medion Akoya Mini 1210, der Acer Aspire One etc. für allerlei mobile Anwendungen einsetzbar. Neben Datenerfassung bei Warenauslieferungen kann auch ein Einsatz als GPS-Navigationssystem ins Auge gefasst werden (der Ansatz ist hier näher skizziert). Allerdings gibt es bei all diesen Einsätzen ein kleines Problem: Die Akku-Kapazität der gängigen Netbooks reicht für längere Outdoor-Einsätze nicht aus.

Mobilbetrieb mit KFZ-Ladeadapter?

Für einen Mobilbetrieb, z. B. als Navigationssystem, in PKWs, LKWs oder Wohnmobilen bietet sich die Versorgung des Netbooks über das 12 Volt Bordnetz des Fahrzeugs an. Allerdings gibt es da ein Problem: Die gängigen Netbooks verwenden Eingangsspannungen, die nicht mit der Bordspannung des KFZ-Netzes übereinstimmen. Beim Eee PC 701 sind es 9,5 Volt, beim Acer Aspire One A110L werden 19 Volt (bei 1,58 Ampere) erwartet und der Medion Akoya Mini 1210 besitzt laut Gehäuseaufschrift des Netzteils, eine Eingangsspannung von 19 Volt bei 3,42 Ampere (65 Watt). Bei anderen Netbooks mit Festplatte dürfte die Leistungsaufnahme ähnlich aussehen. Lediglich die Modelle Eee PC 90x/1000 sind wohl für 12 Volt Eingangsspannung ausgelegt.

Ein direkter Betrieb am 12 Bordnetz, unter Verwendung entsprechender Adapterkabel, scheint also nicht möglich. Dies gilt auch für die Eee PC-Familie. Der interne Spannungwandler des Eee PC 701 verkraftet zwar auch 12 Volt, und der Eee PC 900 ließe sich theoretisch direkt am Adapter für den Zigarettenanzünder betreiben. Aber dies kann wegen der Sicherheitsrisiken (und ggf. auftretender Spannungsspitzen beim Anlassen oder beim Einschalten von Verbrauchern) nicht empfohlen werden.

Ein Universal KFZ-Ladeadapter löst das Problem

Glücklicherweise gibt es im Handel Spannungswandler (DC DC-Konverter), die die Bordspannung auf 19 Volt hochtransferieren und auch genügend Leistung für den Medion Akoya Mini liefern. Nach einigem Suchen bin ich auf den folgende KFZ-Ladeadapter gestoßen: Beide Ladeadapter sollten von der Spezifikation her den Medion Akoya Mini 1210, den Acer Aspire One und andere Netbooks (Ausnahme Eee PC 701) aus dem 12 Volt-Bordnetz versorgen können. Ein entsprechender Adapter, der auf die Netzbuchse des Netbooks passt, sollte bei den Paketen dabei sein (für den Medion Akoya Mini 1210 habe ich den Praxistest mit dem Pearl KFZ-Adapter ausführen können - der tut es definitiv).

Für Besitzer des Eee PC 701 wird zudem im Blog-Beitrag Ein KFZ-Ladeadapter für den Eee PC eine Lösung beschrieben. Dieser Adapter sollte es auch für anderer Modelle aus der Eee PC-Familie mit bis zu 12 Volt Eingangsspannung tun.

Im Amazon-aShop sind zusätzlich einige günstige KFZ-Adapter/Ladegeräte für diverse Eee PC- und Acer Aspire One-Modelle zusammengestellt. Allerdings wurde von mir keiner dieser Adapter getestet.

Nachtrag: Der Erfahrungsbericht eines Lesers mit einem "Billig-KFZ-Adapter" für den Eee PC 901 legt sogar nahe, einen großen Bogen um solche Produkte zu machen. Während ich mit den Adaptern von Conrad und Pearl bisher keine Probleme hatte, berichtete der Leser von Spannungsabfällen bis zu 1,5 Volt bei einem Billigadapter, der bei eBay ersteigert wurde. Durch den Spannungsabfall war der Eee PC 901 am 12 Volt Bordnetz nicht mehr zu betreiben. Nach dem Kauf eines 2. Adapters von einem Markenhersteller lösten sich diese Probleme in Wohlgefallen auf, da der Adapter typischerweise einen Spannungsverlust von 0,1 bis 0,25 Volt (je nach Ladestrom) aufweist.

Was tun, wenn weitere Zusatzperipherie (die ggf. 220 Volt benötigt) verwendet werden soll? Im Beitrag Ein KFZ-Ladeadapter für den Eee PC oder auch im Beitrag Ein KFZ-Ladeadapter für den Medion Akoya Mini 1210 habe ich einen Lösungsansatz für diesen Fall beschrieben.
(c) 2008 by Günter Born

Infos zum Eee PC finden Sie in meinen Eee PC-Handbuch. Literatur und weitere Tricks zu Windows XP. Literatur zu Netbooks? Findet sich demnächst hier.

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Dienstag, 19. August 2008
Netbooks als Image-Tank für Digitalfotografen?
Digitalfotografen haben zwar die Möglichkeit, die "Schnappschüsse" direkt auf dem Display der Kamera zu betrachten und moderne Speicherkarten fassen auch eine ganze Menge Fotos. Wer aber häufig digital fotografiert und viel unterwegs ist, läuft in zwei Probleme:
  • Einmal kann man eigentlich nicht genug Speicherkarten dabei haben, um Kapazität für Aufnahmen zu haben.
  • Und wer professionelle Fotos benötigt, leidet vermutlich (zumindest mir geht es so) unter dem Problem, dass die winzigen Displays der Kameras die Beurteilung der Fotoqualität nicht wirklich zulassen.
Bei höherwertigen Kameras kann man zwar auf dem Display ein Histogramm mit dem Tonwertverlauf abrufen, um halbwegs die korrekte Belichtung abschätzen zu können. Zoomfunktionen sind hilfreich, um einen Eindruck von der Schärfe zu bekommen. Aber zumindest ich muss das Foto in vernünftiger Größe sehen, um ein Gefühl zu bekommen, ob Bildschärfe, Belichtung und Fotokomposition den Vorstellungen entsprechen.

Mit dem Aufkommen der Netbooks habe ich aber die Gunst der Stunde genutzt, um diese als Image-Tank und als mobilen digitalen Fototisch vor Ort zu verwenden.

Netbooks wie der Median Akoya Mini 1210, der Acer Aspire One 150L bzw. 150X, der ASUS Eee PC 900/901 etc. bieten eigentlich alles, was ein Digitalfotograf im Hinblick auf ein "mobiles Fotostudio" mit Bildtisch benötigt. Sie können die Fotos von den Speicherkarten direkt auf die Festplatte des Netbooks transferieren und können Bildbearbeitungsprogramme wie Gimp oder die gängigen Windows-Anwendungen verwenden, um Fotos auszusuchen.

Hürde: Verschiedene Speicherkartenformate

Eine kleine Hürde gibt es beim Transfer noch: Um die Batterie zu schonen, sollte man auf den direkten Transfer aus der Kamera per USB-Kabel verzichten. Und bei einigen Digitalkameras bin ich sogar auf unüberwindbare Schwierigkeiten gestoßen, da der Direkttransfer per USB weder unter Linux noch unter Windows klappte.

Aber das ist nur ein kleines Problem. Die gängigen Netbooks besitzen mindestens einen integrierten SD-/MMC-Leser. Beim Medion Akoya Mini PC unterstützt der Speicherkartenleser sogar SD-, MMC und xD-Speicherkarten. Der Acer Aspire One besitzt zwei SD-Kartenleser, von denen der rechte Leser SD-/MMC-, xD und Memory-Sticks PRO einlesen kann (siehe). Besitzer gängiger Digitalkameras können also die Speicherkarten direkt einlesen.

Probleme gibt es lediglich an zwei Ecken: Manche Leser haben Probleme, SDHC-Speicherkarten einzulesen und melden häufig Fehler. Und Besitzer von Digitalkameras, die CompactFlash-Speicherkarten verwenden (habe ich einige in Betrieb), blicken bei den internen Lesern der Netbooks in die Röhre. Die Lösung: Verwendung eines externen USB-2.0-Kartenlesers. Allerdings sind die gängigen Geräte für den mobilen Einsatz doch etwas sperrig. Also doch Direkttransfer per USB-Kabel?

Ich verwende zwei alternative Varianten, die ich zumindest kurz skizzieren möchte. Um die Zahl der nicht kompatiblen Flash-Speicherkarten zu begrenzen, habe ich für meine Kameras mit CF-Unterstützung einen CF-To-SD/MMC-Adapter gekauft. In diesen Adapter kann ich meine SDHC-Karten einschieben und so die Speicherkarten in mehreren Geräten verwenden. Die SD-Karte lässt sich dann dem Adapter entnehmen und direkt über die internen Kartenleser der Netbooks einlesen.

Den SD-to-CF-Adapter, der in einen CF-II-Kartenslot der Kamera passt und intern mit SD-Karten bestückt werden kann, gibt es bei Amazon für wenige Euros.


Alternativ kann der Delock CF-to-SD/MMC-Adapter auch bei Pearl bezogen werden.

USB-Hub mit Kartenleser

Mein Problem ist häufig, dass die drei USB-Buchsen des Netbooks (zumindest im Büro) nicht ausreichen. Aus diesem Grund bin ich auf einen USB-Hub angewiesen. Für Netbooks gibt es kleine (passive) Hubs, die auch in einer Netbook-Tasche Platz haben. Um nicht Hub und Speicherkartenleser mit mir herumschleppen zu müssen, habe ich etwas gesucht und bin auf eine geniale Lösung gestoßen: USB-Hub mit integriertem Kartenleser. Ich verwende z.B. den folgenden Hub: Xystec 3-fach USB 2.0-Hub mit All-in-One Cardreader "OmniConnector"

(Quelle Foto: Pearl)

Den gibt es für kleines Geld hier bei Pearl.de. Für mich ist das Teil genau passend, da ich dank des integrierten CF-Kartenlesers auch die Speicherkarten meiner CF-Kameras auslesen kann. Wer CF-II-Karten verwendet, muss aber zu einem Trick greifen. Mechanisch ist der CF-Slot am Hub nur für CF-1 gefertigt. Die Gummiabdeckung am unteren Hubende lässt sich aber leicht abclippen. Bastelfreudige Nutzer können mit einem Messer den kleinen Grat am Gehäusedeckel abschneiden. Dann könnte eine CF-II-Karte direkt passen (notfalls den Deckel mit einem Abstandshalter und Klebeband am Hub fixieren).

Daten Marsch!

Sobald das Lesegerät vorhanden ist, braucht man nur das Medium in den Leseschacht des einzuschieben und kann (unter Windows XP) über den Arbeitsplatz (bzw. im Linux-Dateimanager) auf die Fotos des Mediums zugreifen. Dann lassen sich die Fotos direkt im Dateimanager auf die lokale Festplatte des Netbooks kopieren bzw. verschieben. Mit der Festplattenkapazität von fast 58 GByte lässt sich der Medion Akoya Mini 1210 sehr gut als "Image-Tank" zur Speicherung der Fotodateien verwenden. Auch die anderen Netbooks mit Festplatte bieten massig Speicherkapazität für digitale Fotos.

Anmerkung: Bei anderen Netbooks, die nur mit 12 oder 20 MB Solid-State-Disk-Laufwerken daherkommen, ist dies bereits kritischer. Dort kommt man beim Speichern nicht allzu weit. Aber es ist kein Problem, eine 1,8 oder 2,5 Zoll-Festplatte per USB an dise Netbooks anzuschließen. Von der Firma Trekstore gibt es solche Festplatten zwischenzeitlich in der Größe einer Scheckkarte und das mit 20, 80, 120 Gigabyte und mehr. Im Dateimanager ist es kein Problem, die Fotos von der Speicherkarte auf die Festplatte zu übertragen.

Foto(vor)bearbeitung direkt vor Ort

Windows XP bringt bereits einige Funktionen zur Beurteilung und Verwaltung der Fotos mit. Die Windows Bild- und Faxanzeige hält z. B. Funktionen bereit, um die Schnappschüsse in vergrößerter Darstellung anzuzeigen und auch Ausschnitte zu vergrößern. Das gibt einen gänzlich anderen Eindruck als auf dem kleinen Display der Kamera. Bei Bedarf lassen sich die Fotos sogar als Diashow wiederzugeben.

Die auf dem Medion Akoya Mini 1210 vorinstallierte Software Ulead PhotoImpact 12 stellt zudem Funktionen bereit, um die Fotos vor Ort zu bearbeiten (beschneiden, drehen, spiegeln, aufzuhellen etc.). Mit dem Programm stehen professionelle Funktionen zur Fotobearbeitung und -retusche, einschließlich Bildfiltern, zur Verfügung, die eigentlich keine Wünsche mehr offen lassen.

Tipp: Mir ist das Programm PhotoImpact 12 (oder auch Adobe PhotoShop Elements) auf dem Medion Akoya Mini 1210 etwas zu mächtig und eigentlich auch zu langsam. Mit dem Programm PhotoFiltre steht ein Photoshop Elements-Clone zur Verfügung, der für Privatanwender nicht nur kostenlos ist, sondern auch recht kompakt daherkommt und ziemlich flott auf Windows XP-Netbooks werkelt.

Unter Linux empfiehlt es sich, auf die in der Distribution eingebauten Foto-Manager (Eee PC oder Aspire One) oder auf das Bildbearbeitungsprogramm Gimp zurückzugreifen. Details finden sich in meinen Netbook-Buchtiteln.

(c) 2008 by Günter Born

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Freitag, 15. August 2008
Datensicherung für Netbooks
Besitzer von Netbooks wie dem Eee PC, dem Acer Aspire One, dem Medion Akoya Mini 1210 etc. stehen vor der Frage, wie sich das System oder ggf. Benutzerdaten sichern lassen, um im Fall der Fälle (Installation durch Updates oder Experimente beschädigt) das System zurücksetzen zu können. Entsprechende Leserzuschriften trudeln gelegentlich auch bei mir ein.

Da ich momentan recht heftig mit diversen Netbooks und unterschiedlichen Betriebssystemen experimentiere, habe ich mich des Themas angenommen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, von komfortabel bis ganz schön kompliziert und von kostenlos bis zu ein paar Euro sollte man schon springen lassen.

Was wird gebraucht?

Um eine Sicherung der Festplatte oder einzelner Benutzerdateien durchführen zu können, ist folgendes Equipment hilfreich.
  • Ein externes CD/DVD-Laufwerk mit USB 2.0-Anschluss, über welches das Netbook von einer Live-CDs oder einem Rettungssysteme gebootet werden kann. Alternativ tut es auch ein Live-System (wie Pupix) auf einem bootfähigen USB-Stick.
  • Ein externes USB 2.0-Festplattenlaufwerk als Sicherungsmedium. Alternativ tun es auch USB-Sticks mit entsprechender Kapazität (beim Eee PC reicht z. B. ein 2 oder 4 GB USB-Stick i.d.R. aus). Je nach Lösung kann auch ein Netzwerkanschluss als Datenhafen dienen.
  • Eine geeignete Datensicherungssoftware, mit der sich sowohl Einzeldateien oder Verzeichnisse als auch komplette Partitionen auf das Sicherungsmedium schreiben und später wieder zurücklesen lassen.
Persönlich verwende ich meist mein externes USB 2.0-DVD-Brenner-Laufwerk, um mit Live-CDs zu booten und dann die Sicherung auf eine USB-Festplatte vorzunehmen. Nachfolgend möchte ich einige Lösungen skizzieren, die ich bereits angewandt habe.

Benutzerdaten sichern/restaurieren

Falls Sie nur die Benutzerdaten eines Linux- oder Windows-Systems sichern möchten, reichen i.d.R. ein USB-Stick genügend großer Kapazität und Bordmittel aus.

Unter Windows XP können Sie die Inhalte der Ordner Eigene Dateien und Gemeinsame Dateien im Windows Explorer auf den USB-Stick (Wechseldatenträger) sichern.

Unter Linux sichern Sie den Inhalt des Ordners /home/user im Dateimanager der betreffenden Distribution auf einen USB-Stick oder eine SD-Speicherkarte.

Zum Zurückspielen reicht es, die Dateien im Dateimanager vom Sicherungsmedium in die Ordner auf der Festplatte zurück zu kopieren.

Falls sich die betreffenden Dateien unter Linux nicht mehr im Ordner /home/user zurückschreiben lassen, booten Sie das Netbook mit einer Live-CD, mounten das Sicherungsmedium und die Festplatte und kopieren dann im Live-System die Dateien in den Ordner zurück.

Falls Sie auf Konsoleebene unter Linux arbeiten, können Sie folgende Befehle verwenden (die mit einem Semikolon beginnenden Zeilen sind Kommentare und nicht einzugeben!):
; verschaffe zur Sicherheit root-Rechte für die Konsole
sudo bash

; lege jetzt die Verzeichnisse als mount points 
; für die SSD und den Stick an                         
mkdir /mnt/hd1
mkdir /mnt/usb1

; jetzt werden die Geräte gemountet,
; Gerätenamen ggf. mit /sbin/fdisk -l 
; abfragen
mount /dev/sda /mnt/hd1
mount /dev/sdb /mnt/usb1

; ggf. mit ls die Inhalte von Quelle und Ziel verifizieren
ls /mnt/hd1
ls /mnt/usb1

; jetzt Daten transferieren
cp "quelle" "ziel"  
Dabei müssen Sie die Platzhalter für Quell- und Zielordner mit den Verzeichnispfaden (z. B. Quelle ist /home/user, Ziel ist /mnt/usb1/) ersetzen.


Anmerkung: Die mit einem Semikolon beginnenden Zeilen in den hier gezeigten Befehlssequenzen sind Kommentare und dürfen nicht mit angegebenen werden. Laufwerke und USB-Sticks lassen sich mit dem mount /dev/sdxy /mnt/mp-Befehl einbinden. Dabei steht sdxy für den Gerätenamen der SSD (z.B. hda1, sda1, sdb1, sdc1 etc.). Festplatten werden meist mit hda (Partitionen sind dann hda1, hda2 etc.) oder sda (Partitionen sind sda1, sda2 etc.) benannt. USB-Sticks tauchen dann als sdb (Partition sdb1), sdc, sdd etc. auf. Sie können in der Konsole den Befehl /sbin/fdisk -l eintippen, um sich eine Auflistung der Gerätenamen anzeigen zu lassen. Der Platzhalter mp steht für einen Verzeichnisnamen im Ordner /mnt. Dieses Verzeichnis müssen Sie mit mkdir /mnt/hd1, mkdir /mnt/Stick1 etc. für jedes Gerät als Mount-Point anlegen.

Partition manuell sichern/restaurieren

Bei den kleinen SSDs der heutigen Netbooks lässt sich die Systempartition u.U. mit Bordmitteln auf einen 4 GB USB-Stick sichern.
  1. Booten Sie das Netbook über eine Live-CD (Knoppix, Damn Small Linux, Puppy-Linux) oder einen bootbaren USB-Stick mit einer solchen Distribution.
  2. Wechseln Sie zur Konsole und unmounten Sie die SSD/Festplatte sowie den zweiten externen USB 2.0-Stick (Sicherungsmedium).
  3. Kopieren Sie dann den Inhalt der SSD als Partition auf den externen USB-Sicherungsstick.
Sie können folgende Befehle verwenden:
; verschaffe zur Sicherheit root-Rechte für die Konsole
sudo bash

; Zur Sicherheit ein umount für die SSD und
; den USB-Stick ausführen
umount /dev/sdb1

; jetzt Daten transferieren
dd if=/dev/sda1 of=/dev/sdb1 bs=10M
Sie müssen natürlich die Gerätenamen entsprechend anpassen. Das Kopieren dürfte eine geraume Zeit dauern. Anschließend booten Sie das Original-Betriebssystem neu und prüfen im (Linux-)Dateimanager, ob die Dateien auf dem Stick gelandet sind.

Zum Zurückspielen des Backups gehen Sie genauso vor, vertauschen aber die Geräte bei if und of im dd-Befehl.

Absoluter Komfort: Acronis True Image 10/11

Windows-Anwender werden der obigen Lösung wenig abgewinnen können. Obwohl ich diese Art der Sicherung häufiger (als Notfalllösung) eingesetzt habe, bevorzuge ich den Ansatz mit (dem kostenpflichtigen) Programm Acronis True Image zum Sichern/Wiederherstellen von Systempartitionen. Das Programm funktioniert dabei unabhängig von Linux oder Windows. Sie benötigen ein Sicherungsmedium (USB-Stick oder USB-Festplatte) sowie ein Boot-Medium in Form eines externen USB 2.0-CD/DVD-Laufwerks.
  1. Legen Sie die Acronis True Image-CD in das Laufwerk ein und booten Sie das Netbook von dieser CD. Beim Eee PC können Sie die ESC-Taste drücken, um in das Auswahlmenü der bootfähigen Medien zu gelangen. Beim Medion Akoya ist die F11-Taste zu drücken, solange noch die BIOS-Meldungen angezeigt werden.
  2. Sobald das Acronis Life-System gestartet ist, klicken Sie per Maus auf die Option, um das Acronis-Rettungssystem mit USB-Unterstützung zu starten. Wählen Sie nichts, bootet nach kurzer Verzögerung das Betriebssystem
  3. Sobald das Rettungssystem gestartet wurde, finden Sie eine Seite, in der Sie die Befehle zur Datensicherung und zum Zurücklesen per Maus anklicken können. Assistenten führen Sie komfortabel durch die Schritte der Datensicherung/Wiederherstellung
Bei diesem Ansatz kann man kaum etwas falsch machen. Acronis ist schnell und zuverlässig sowie äußerst benutzerfreundlich. Und das Programm funktioniert für Windows und für Linux.

Ghost 4 Linux - Datensicherung zum Nulltarif

Das Projekt Ghost 4 Linux stellt ein kostenloses Image zum Download unter sourceforge.net/projects/g4l bereit. Sie müssen sich eine ISO-Datei auf einen PC herunterladen und dieses Datei mit einem Programm wie Nero etc. auf eine CD brennen (es muss die Datei im ISO-Mode geladen - und nicht als Daten-CD gebrannt werden).

Wenn Sie das Netbook anschließend mit der betreffenden CD booten, führt Ghost 4 Linux Sie über verschieden textbasierte Menüs durch die Sicherung. Falls Sie beim Booten auf Konsoleebene landen, geben Sie den Befehl g4l ein und drücken die Enter-Taste.

In den Menüs sind Quellmedium, Zielmedium (USB-Stick) und die Komprimierung zu wählen. Dann werden die ausgewählten Partitionen auf dem Zielmedium gesichert. Genial: Die Daten lassen sich dabei mit verschiedenen Verfahren komprimieren, die Sicherungsdatei wird u.U. sehr kompakt. Umgekehrt lässt sich eine solche Sicherung vom Zielmedium in die gewünschte Partition zurückschreiben.

Einziger Nachteil von Ghost 4 Linux ist die für meinen Geschmack etwas kryptische Benutzeroberfläche. Ich bin mir nie sicher, ob ich die richtigen Optionen gewählt habe. Beim letzten Sicherungsvorgang war der Stick leer und die gz-Datei fand sich auf der zu sicherenden Partition. Naja, die Datei konnte dann im Dateimanager auf den Stick verschoben werden.

CloneZilla - Backup-Lösung a la carte

Das Projekt CloneZilla wird unter CloneZilla.org geführt. Über CloneZilla-Live gibt es eine Lösung, mit der sich Backups anfertigen und wieder zurückspielen lassen. Dabei werden verschiedene Dateisysteme unterstützt und nur benutzte Blocks auf den Quelldatenträgern sichert. Wie ich gesehen habe, setzt die Brunen IT GmbH teilweise CloneZilla zum Erstellern von Sicherungen für ihre One-Netbooks mit Ubuntu ein.

Swiss Army Knife: Puppy-Linux & gparted

Puppy-Linux ist eine kleine, aber feiner Linux-Distribution, die eine ganze Menge hilfreiche Tools beinhaltet und als Live-System von CD oder von USB-Stick booten kann. Sie können sich eine für den Eee PC angepasste Distribution unter dem Namen DingoPlus kostenlos herunterladen. Die gepackte ZIP-Datei müssen Sie auf einem PC entpacken. Die so anfallende ISO-Datei wird dann in einem Brennprogramm als ISO auf eine CD gebrannt (in Nero zum Beispiel über den Befehl Öffnen im Menü Datei laden und brennen).

Nachtrag: Falls Sie mit dem Acer Aspire One arbeiten, empfiehlt sich Puppy in der Version 4.1 oder höher, da Dingo Plus auf dem AAO bei neueren BIOS-Versionen nicht mehr booten kann.

Wenn Sie die CD dann auf einem normalen Rechner booten, startet Puppy-Linux als Live-System und lädt sich in den Arbeitsspeicher (RAM). Es wird also nichts auf einem Linux- oder Windows-Rechner verändert. Im Startmenü finden Sie eine Programmgruppe mit Werkzeugen, in der Sie den Puppy Live Installer auswählen können. Das Programm ermöglicht Ihnen, Puppy auf einem USB-Stick (250 bis 500 MByte Kapazität reichen) zu installieren. Ich habe einen 1 GByte Stick benutzt, den ich unter Windows mit FAT32 formatiert habe. Zudem musste der Stick in den Installer-Optionen als SuperFloppy mit einem Bootlader versehen werden (die anderen Optionen habe ich auf die Schnelle nicht zum Laufen gebracht).

Sobald der USB-Stick fertiggestellt wurde, können Sie diesen verwenden, um das Netbook zu booten. Hat alles geklappt, wird Puppy hochgefahren. Sie werden bei diesem Vorgang gefragt, welcher Videomode zu verwenden ist. Falls es Probleme gibt, wählen Sie den VESA-Modus.

Anschließend begrüßt Sie die Puppy-Benutzeroberfläche, die für jeden Windows-Anwender weitgehend intuitiv nutzbar ist.

Zur Sicherung von Daten können Sie den Puppy-Mounter (Symbol findet sich auf dem Desktop) öffnen und die gefundenen Geräte über die Schaltfäche Mount in einem Fenster des Dateimanagers öffnen. Zum Kopieren von Dateien reicht es, diese oder die Ordner mit der linken Maustaste in ein Zielfenster zu ziehen und vor dem Loslassen der Maustaste die Strg-Taste zu drücken. Beim reinen Ziehen werden die Dateien verschoben. Strg bewirkt dagegen das Kopieren.

Möchten Sie komplette Partitionen von der SSD auf einen USB-Stick kopieren oder zurückspielen? Auch das ist dank des genialen Tools gparted möglich. Dieser Partitions-Editor lässt sich über das "Startmenü" der Puppy-Oberfläche in der Gruppe der Systemwerkzeuge aufrufen. gparted meldet sich mit ener grafischen Oberfläche, die alle gefundenen Partitionen anzeigt. Über Menüs und Schaltflächen können Sie neue Partitionen anlegen oder löschen. Wählen Sie eine Partition per Mausklick aus, lässt sich diese über den Befehl "Kopieren" zum Kopieren vorsehen. Wechseln Sie anschließend zur Zielpartition, lässt sich die Auswahl über den Befehl "Einfügen" dort ablegen. Über die Schaltfläche Anwenden kann dann die Kopieroperation angestoßen werden. Der Ablauf wird Ihnen in einem Statusfenster angezeigt.

Diese Schritte erlauben zwar nur ein Clonen der Partition. Da diese aber byteweise ausgeführt wird, können Sie sowohl Windows- als auch Linux-Installationen von der SSD des Netbooks auf einen USB-Stick übertragen und später zurück kopieren.

Hier empfehle ich, einfach etwas mit dem Programm gparted zu experimentieren. Nach ein paar Minuten ist die Bedienung klar und Sie können komfortabel mit Partitionen umgehen und diese auch kopieren/verschieben.

PartImage - sichern in Archiven

Ein weiteres Tool zum Sichern ganzer Partitionen steht mittlerweile mit PartImage zur Verfügung. Das Linux-Tool lässt sich direkt auf dem System installieren oder von der Projektwebseite als SystemRescueCd herunterladen und auf einen Datenträger brennen/kopieren. Wird das Netbook von diesem Datenträger gebootet, lassen sich die Partitionen auf Festplatten oder auf DVDs übertragen. Weiterhin unterstützt PartImage auch das Sichern über ein Netzwerk. Die Sicherungskopieren können dabei in komprimierten Dateien abgelegt werden. Die Linux-Dateisysteme der gängigen Netbooks werden unterstützt, NTFS-Support ist noch experimental.

Nero BackItUp als Alternative?

Ich habe es bisher nicht explizit für Netbooks getestet. Aber aus diversen Nero-Buchprojekten kenne ich Nero Linux sowie das auch in der Windows-Version von Nero enthaltene BackItUp. Dieses Programm kann sowohl Dateien als auch ganze Partitionen auf verschiedene Datenträger sichern. Ab Nero 7.x kann BackItUp eine bootfähige CD/DVD mit einem Rettungssystem erstellen. Als Basis dient ein einfaches Linux-Live-System, auf dem die Linux-Variante von Nero BackItUp aufgesetzt wurde.

Wer einen externen USB-CD/DVD-Brenner besitzt, sollte sich mal ein solche Nero BackItUp Rettungsmedium erstellen und testen, ob sich mit dieser Rettungs-CD komplette Partitionen oder sogar einzelne Dateien von den SSDs oder Festplatten des Netbook auf externe Datenträger sichern und danach wiederherstellen lassen.

Ein Gedanke, den ich bei Gelegenheit mal austesten werde.

(c) 2008 by Günter Born

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Dienstag, 12. August 2008
Eigenbau SSD mit SDHC-Karten
Wer mit der Kapazität der SSD seines Netbooks unzufrieden ist oder eine SATA-Festplatte durch eine SSD-Lösung ersetzen will, ist nicht unbedingt auf Anbieter von SSDs angewiesen.

Der taiwanesische Hersteller Photofast bietet einen SD-To-SSD-Adapter im 2,5 Zoll Formfaktor mit SATA-Anschluss an, der sich in gängigen Netbooks mit SATA-Anschluss verbauen lässt. In den Adapter lassen sich bis zu sechs SDHC-Karten einschieben, so dass sich SSD-Kapazitäten von bis zu 192 GByte realisieren lassen.

Produktseite des Herstellers Photofast zum SDHC-To-SSD-Adapter

Artikel bei Tom's Hardwareguide SSD im Eigenbau

Artikel in ComputerWoche Heimwerker bauen SSDs selbst zusammen
(c) 2008 by Günter Born

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