Montag, 2. Februar 2009
Moblin Testdrive für Netbooks
Seit ca. 1 1/2 Wochen stehen Testvarianten von Moblin für Atom-Prozessoren oder virtuelle Maschinen (Intel-Basis) zur Verfügung. Bei Moblin handelt es sich um eine von der Firma Intel ausgehende Initiative, um eine Linux-Variante für mobile Internetgeräte (mobile internet devices) zu pushen.

Ziel ist dabei, Moblin speziell auf die Besonderheiten der Atom-Prozessoren abzustimmen. Nachdem zahlreiche Entwickler (u. a. Ubuntu-Entwickler Canonical und Asus Hoflieferant Xandros) an Moblin mitarbeiten und Teile des Projekte in eigene Produkte integrieren wollen, scheint einiges in Bewegung zu kommen.

Die gegenwärtig verfügbaren Mobil-Testvarianten unterstützen das .rpm-Paketformat und haben die Xfce-Desktop-Umgebung an Bord. Aktuell wird nur eine englische Benutzeroberfläche bereitgestellt, Anwendungen wie OpenOffice.org oder Gimp fehlen noch. Immerhin stehen ein Firefox-kompatibler Browser, der Editor Mousepad, der Dateimanager Thunar und ein paar andere Programme zur Verfügung. Für erste Experimente und Tests ist also genügend "Futter" an Bord.

Die Live-CD-Version von Moblin ließ sich problemlos auf einem Medion Akoya Mini 1210 (aka MSI Wind 100) über ein angeschlossenes USB-DVD-Laufwerk booten - wobei das booten, wegen einiger Timeouts, etwas zäh ist und keinesfalls die in diversen Veranstaltungen demonstrierten 5 Sekunden Boot-Zeit erreicht. Wie es bei der Installationsvariante oder auf USB-Stick aussieht, kann ich noch nicht sagen.

Aber es lässt sich bereits feststellen, dass Moblin sowohl als Live-System als auch in der von mir getestenten Variante in einer VMware Virtual Maschine recht flott werkelt. Internet über LAN war sofort möglich (mehr habe ich noch nicht getestet, da der 802.11n-WLAN-Adapter nicht in allen Linux-Varianten unterstützt wird. Wer bereits auf dem Acer Aspire One mit Linpus Lite unterwegs war, wird sich unter Moblin sofort zuhause fühlen.

Moblin lässt sich beim Booten von Live-CD wahlweise auf einer Festplatte oder auf USB-Stick/SD-Speicherkarte installieren (werde ich die Tage testen, sobald ich etwas Zeit habe). Dann sollte auch eine Softwareinstallation mit yum möglich sein.

Nachdem ich bereits vor gut 3 Wochen über Android berichtete, bringt Intel mit Moblin ein weiteres Produkt für Entwickler im MID-Umfeld auf den Tisch. Von meiner Seite hege ich die Hoffnung, dass sich die Hersteller von Netbooks in näherer Zukunft von eigenen Linux-Distributionen wie Xandros (Asus Eee PC) oder Linpus Lite (Acer Aspire One) lösen und entweder auf Ubuntu Netbook Remix setzen (Canonical wird Komponenten von Moblin integrieren) oder direkt zu Moblin umschwenken. Aus Sicht der Anwender kann es nur vorteilhaft sein, wenn auf Netbooks eine Linux-Distribution den gegenwärtigen Wildwuchs kanalisiert.

Links
Moblin.org Testdrive-Seite

Pro Linux-Artikel zu Moblin

Heise-Artikel zu Moblin

(c) 2008 by Günter Born

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Montag, 1. Dezember 2008
DVB-T mit Ubuntu 8.10
Netbooks eignen sich vom Ansatz hervorragend als DVB-T-Empfänger. DVB-T-Stifte mit USB 2.0-Anschluss sind im Handel erhältlich - und die Rechenleistung der Geräte ist auch ausreichend.

Allerdings läuft bei Ubuntu der DVB-T-Empfang nicht out-of-the-box. Da die Hersteller der USB-DVB-T-Sticks i.d.R. auch kein fertiges DVB-T-Paket anbieten, ist etwas "Handarbeit" angesagt.

Das erste Probleme beim DVB-T-Support besteht darin, dass im Kernel keine Module zur Unterstützung von DVB-T-Empfängern enthalten sind. Dank einiger Enthusiasten lässt sich dies aber ändern (siehe unten).

Die zweite Hürde besteht darin, dass auch keine TV-Anzeigesoftware vorhanden ist. Allerdings lässt sich dies über synaptic oder die Funktion "Software hinzufügen/entfernen" schnell ändern.

Welchen DVB-T-Empfänger habe ich?

Um ggf. gezielt nach Anleitungen im Internet recherchieren zu können. sollten Sie wissen, welcher Empfangs-Chip vorhanden ist. Es gibt zwar viele Forenbeiträge, die erklären, wie man den USB-DVB-T-Stick der Firma XYZ unter Linux zum Laufen bringt. Dummerweise ist es aber so, dass die Empfangselektronik häufiger umgelabelt wird. Da steht dann z.B. hama drauf, aber drin steckt ein Afatech x90xx-Chip, der von anderen Herstellern wie Digittrade etc. verbaut wird. Wobei die beiden o.g. Firmen jetzt nur als Beispiel stehen. Um halbwegs zielgerichtet vorzugehen und die Unterstützung für den USB-Stick einzurichten, benötigt man die Info, was letztendlich für ein Anbieter auf Firmware-Ebene dahinter steckt.

Statt mit dmesg, lsmod und lsusb zu arbeiten, hat sich bei mir folgendes bewährt.

1. Öffnen Sie das Terminal (z.B. über Anwendungen/Zubehör.
2. Geben Sie in der Konsole den Befehl lsusb ein.

Dann sollten die USB-Geräte aufgelistet werden. Wenn Sie den obigen Befehl je einmal mit und ohne angeschlossenen DVB-T-Empfänger ausführen, sollte sich der Eintrag feststellen lassen. Sobald diese Infos stehen, kann es in Media Res gehen.

Lösung für den Afatech 9015

Die Empfangschips der Firma Afatech werden und wurden von Hama oder Digittrade in USB-DVB-T-Sticks verbaut. Falls lsusb einen USB-Stick mit dem Code
15a4:90xx
(xx steht für 05, 15, 16) meldet, findet sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Übersetzen und Installieren der Kernelmodule und Firmware unter Afatech 90xx. Führen Sie die Schritte aus und stellen Sie sicher, dass sowohl Kernelmodule und Firmware korrekt installiert wurden.

Anschließend wählen Sie im Gnome-Menü Anwendungen den Befehl Hinzufügen/Entfernen. Im dann angezeigten Dialogfeld lässt sich nach dem kaffeine-Player suchen. Lassen Sie Kaffeine installieren.

Nach der Installation ist das Netbook neu zu starten. Anschließend können Sie kaffeine starten. Beim Aufruf sollte ein DVB-T-Eintrag im Kaffeine-Fenster erscheinen. Über die Menüleiste lässt sich dann über den Eintrag DVB der der DVB-T-Stick ggf. als Quelle einrichten und den Sendersuchlauf druchführen.

Anschließend steht dem DVB-T-Empfang nichts mehr im Wege.

Weitere Artikel

DVB-T am Eee PC

Baustelle: DVB-T und Bluetooth
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Montag, 24. November 2008
Netbook Remix & Xubuntu?
So mancher Besitzer eines Eee PC verzichtet zwischenzeitlich auf das gichtige Xandros und greift zu Ubuntu bzw. die mit Xfce versehene Variante Xubuntu (eeeXubuntu). Mathias Schlenker bietet z. B. eine angepasste Version unter eeepc.mattiasschlenker.de zum Download an. Näheres findet sich in seinem Blog blog.rootserverexperiment.de.

Bei mir fliegt immer noch ein USB-Stick mit einer Xubuntu 8.04.1 herum, die ich gelegentlich zum Booten meines Eee PC 701G, des Medion Akoya Mini 1210 und des Test-Acer Aspire One nutze. Mit der Xfce-Oberfläche ist schon ein gefälliges Arbeiten möglich.

Aber wie wär's mit Ubuntu Netbook-Remix?

Canonical (der Entwickler von Ubuntu) bietet ja zwischenzeitlich eine auf die Bedürfnisse von Netbooks zugeschneiderte Variante dieses Betriebssystem unter dem Namen Ubuntu Netbook Remix an. Tief schwarz, werden das Anwendungsmenü und die Orte in zwei Leisten angeordnet. Das Gnome-Panel findet sich ebenfalls am oberen Bildschirmrand.

Es stellt sich also die Frage, ob sich Netbook-Remix (z. B. das Launchpad, ein grafischer Aufsatz zum Gnome-Desktop) unter Xubuntu verwenden lässt. Dort ist zwar kein Gnome sonder Xfce verbaut, aber "man könnte ja ein Tänzchen wagen".

Wie krieg ich nun Netbook Remix auf mein Netbook mit Xubuntu? Die Lösung ist mit wenigen Eingriffen erledigt. Unter www.canonical.com finden sich Hinweise auf die Anforderungen für Netbook-Remix sowie ein Link auf die launchpad.net netbook-remix Seite mit Hinweisen zur Installation. Dort gibt es auch einen Link zur Installationsseite in dem sich der Hinweis findet, dass die Tools sich über Synaptic aus einem Repository installieren lassen. Es muss lediglich die folgende Paketquelle eingetragen werden.
deb http://ppa.launchpad.net/netbook-remix-
team/ubuntu hardy main
Falls jemand bereits die Xubuntu 8.10 hat, ist hardy durch intrepid auszutauschen. Das Ganze lässt sich in synaptic über das Menü Einstellungen/Paketquellen eintragen.

Anschließend können die Pakete in Synaptic heruntergeladen und installiert werden. Am besten den Filter Ursprung wählen und dann den Eintrag ppa.lunchpad.net anwählen.

Nach der Installation lässt sich das LaunchPad über das Xfce-Applications-Menü Einstellungen/Desktop-Modus wechseln aufrufen. Im angezeigten Dialog ist das gewünschte Optionsfeld und dann die Schaltfläche Anwenden anzuklicken, um zwischen Ubuntu-Netbook-Desktop und Klassischer Desktop umzuschalten.

Und es klappt, auf dem Desktop erscheint dann der schwarze Remix-Desktop (halbtransparent ist noch das Ubuntu-Hintergrundbild mit dem Reiher zu erkennen). Allerdings gibt es nun ein kleines Problem: Der Ubuntu-Netbook-Desktop ist ziemlich leer. Da Gnome fehlt, enthält die linke Spalte nur den Eintrag Favoriten und im rechten Teil werden die Symbole für die Orte Home, Netzwerk und Favoriten entfernen eingeblendet. Am unteren Bildschirmrand ist das Xfce-Panel zu sehen, über welches sich dann auf die Anwendungen zugreifen lässt.

Fazit: Xubuntu und Netbook Remix gehen zwar zusammen - aber viel Sinn macht dies nicht. Also auf Ubuntu setzen oder gleich die Entscheidung für Xubuntu (aber ohne Netbook-Remix und dessen Desktop) treffen.


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Samstag, 8. November 2008
USB-zu-VGA-Adapter für Netbooks
Verwenden Sie ein Netbook als Desktop-Ersatz, indem Sie einen externen Monitor etc. anschließen (siehe hier)? Ein Problem stellt bei Netbooks der Anschluss eines externen VGA-Monitors an die VGA-Buchse dar, denn es besteht immer die Gefahr, beim Ein-/Ausstecken des Monitorkabels etwas zu beschädigen. Unter dem Stichwort USB-zu-VGA-Adapter gibt es aber Lösungen für dieses Problem.

(Quelle Pearl)

Zwischenzeitlich hatte ich einen solchen USB 2.0 to VGA-Adapter von Pearl zum Testen. Der Adapter wird per USB 2.0-Kabel mit dem Netbook verbunden. Am Adapter lässt sich ein VGA-Monitor an einer VGA-Buchse anschließen. Dann sorgt ein Treiber dafür, dass auf dem USB-Adapter ein virtueller VGA-Ausgang bereitgestellt wird.

Der Adapter unter Windows XP

Der Adapter von Pearl wird mit Windows XP-Treibern ausgeliefert. Damit das Ganze funktioniert, müssen vor dem Anschluss des Adapters noch der Treiber sowie eine spezielle Software des Adapterherstellers unter Windows installiert werden. Nach einem Neustart lässt sich der Adapter über USB-Kabel mit dem Netbook verbinden. Im Infobereich der Taskleiste findet sich anschließend das Symbol USB2.0 SVGA Settings, dessen Kontextmenü sich mit einem Rechtsklick öffnen lässt. Im Kontextmenü finden sich Befehle, um den Desktop auf den Adapter (USB-VGA (Extended)) zu erweitern, den externen Monitor als Anzeige (USB-VGA (Primary)) oder Netbook- und externen Monitor gleichzeitig zur Anzeige zu verwenden (USB-VGA (Mirror)). Über den Befehl Resolution können im Untermenü verschiedene Auflösungen und Farbtiefen gewählt werden. Der Befehl High Resolution stellt auch Auflösungen jenseits der 1024 x 768 Bildpunkte bereit. Sie können den Adapter über den Befehl USB-VGA (Off) deaktivieren. Alles in allem eine sehr komfortable Lösung, auch um Projektoren (Beamer) an ein Netbook anzuschließen.

Der Adapter unter Linux

Der Adapter von Pearl wird (wie andere Adapter auch), ohne Linux-Software ausgeliefert. In der Regel lassen sich diese Adapter aber mit dem sisusbvga-Kernelmodul ansprechen. Sofern Sie Ubuntu 8.10 einsetzen, ist dieses Kernelmodul bereits enthalten. Die folgenden Ausführungen beziehen sich daher auf diese Linux-Variante, die ich bei Tests benutzt habe.

Verbinden Sie den Adapter mittels des USB-Kabels mit dem Netbook und schließen Sie den Monitor über die VGA-Buchse an, können anschließend folgende Befehle eingegeben werden.
lsusb
sudo modprobe sisusbvga 
Der erste Befehl sollte den Adapter mit Hersteller-ID und Produkt-ID auflisten. Mit dem zweiten Befehl wird das Kernelmodul sisusbvga geladen. Anschließend war auf meinem externen Monitor ein roter Rahmen zu sehen.

Anschließend ist die Datei /etc/X11/xorg.conf noch so anzupassen, dass der Desktop auf den externen Monitor ausgedehnt wird. Hier eine mögliche Konfiguration, die ich benutzt habe.
# xorg.conf (X.Org X Window System server configuration file)
# für sisusb-Adapter
Section "Monitor"
	Identifier	"Configured Monitor"
EndSection

Section "Monitor"
	Identifier "Monitor[SISUSBVGA]"
	VendorName "Monitor Vendor" # value does not matter
	ModelName "Monitor Model" # value does not matter
	VertRefresh 50-75
	HorizSync 30-90
EndSection

Section "Screen"
	Identifier	"Default Screen"
	Monitor		"Configured Monitor"
	Device		"Configured Video Device"
	SubSection "Display"
		Virtual	2048 768
	EndSubSection
EndSection

Section "Screen"
	Identifier	"Screen[SISUSBVGA]"
	Monitor		"Monitor[SISUSBVGA]"
	Device		"Device[SISUSBVGA]"
	SubSection "Display"
		Virtual	2048 768
	EndSubSection
EndSection

Section "ServerLayout"
	Identifier      "Default Layout"
	Screen 0 "Default Screen"
	Screen 1 "Screen[SISUSBVGA]" RightOf "Default Screen"
EndSection

Section "Device"
	Identifier	"Configured Video Device"
EndSection

Section "Device"
	Identifier "Device[SISUSBVGA]"
	VendorName "SiS" # Value does not matter
	BoardName "SiS" # Value does not matter
	Driver "sisusb"
EndSection

Mit diesen Einträgen wird der Ubuntu Desktop auf den externen Monitor ausgedehnt. Sie sollten dort das Gnome-Panel sehen. Bewegen Sie den Mauszeiger nach rechts, bis er auf dem externen Monitor zu sehen ist. Anschließend können Sie auf diesem Monitor Fenster öffnen und arbeiten.

Für interessierte Leser hier noch ein paar weiterführende Links.
  • Auf der Internetseite USB2VGA finden Sie einige Hinweise zur Gestaltung der xorg.conf.
  • Der auf der Ubuntu-Seite angegebene Link auf diese
    Seite enthält noch eine Diskussion über die Inbetriebnahme des Adapters.
  • Die Webseite von Thomas Winischofer enthält Treiber und weiteres Material rund um das Thema.
Bei meinen Tests habe ich (mangels Zeit und Hintergrundwissen) jedoch auf die Schnelle keine Möglichkeit gefunden, die Ausgabe wahlweise auf den Adapter oder auf den internen Bildschirm zu schalten. Eine Option zum Spiegeln habe ich ebenfalls während des Testzeitraums nicht gefunden. Der Versuch, eine alternative xorg-sis.conf über den Befehl
sudo Xorg -config xorg-sis.conf :1
aufzurufen, war nicht sonderlich erfolgreich. Ein einziges Mal konnte der Bildschirm geclont werden. Später wurde nur ein grauer Monitor mit dem X des X Window System eingeblendet und ich musste mit Alt+Strg+Backspace den X Server abbrechen, um zum Ubuntu Desktop zurückzukommen. Ich habe die Tests dann aus Zeitgründen abgebrochen.

Vielleicht fällt einem Leser dieses Blog-Beitrags ja eine passende Lösung ein.
(c) 2008 by Günter Born

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Netbooks als Desktop-PC-Ersatz?
Wer lediglich ein Netbook, aber vielleicht kein weiteres Computersystem besitzt, steht vor der Frage, ob dieses Gerät als Ersatz für einen "normalen" Computer dienen kann. Die andere Frage: Wie lässt sich mit dem Netbooks zu Hause eventuell komfortabler arbeiten?

Schließen Sie einen einen externen Monitor an, lässt sich die Anzeige (wie hier beschrieben) auf diesen Monitor umstellen. Mit einer externen Maus, einer externen Tastatur und weiteren Peripheriegeräten wie USB-Festplatte, USB-Brenner, Drucker etc. lässt sich das Netbook schrittweise erweitern und im häuslichen Umfeld als "Kern" einer Desktop-Lösung einsetzen.

Klein, billig und sofort einsetzbar

Um ggf. eine noch vorhandene PS/2-Maus und -Tastatur an der USB-Buchse des Netbooks zu betreiben, gibt es eine einfache Lösung. Verwenden Sie einen USB-to-PS/2-Adapter.

(Quelle Pearl)

Diese Teile gibt es bei Elektronik-Versendern (z. B. Pollin oder Pearl Agency, Amazon), teilweise für unter 5 Euro. Wird der Adapter an die USB-Buchse angeschlossen, erkennt Windows XP automatisch eine eingestöpselte PS/2-Tastatur oder Maus und richtet die Treiber selbsttätig ein. Bei Linux sind die betreffenden Treiber ebenfalls enthalten und die externen Geräte werden automatisch erkannt. Sie sind nach wenigen Sekunden arbeitsfähig - ein Komfort, den ich kaum noch missen möchte (und der mir die Verwendung älterer Hardware ermöglicht).

Kabeldressur light

Man kann sich dieses Desktop-System in einer Arbeitsecke einrichten und dann das Netbook bei Bedarf über die USB-Anschlüsse mit den Peripheriegeräten verbinden. Ein gewisses Problem stellen aber die vielen Kabel dar, die an den drei USB-Buchsen des Netbooks anzuschließen sind. Die einfachste Lösung, um Kabelwirrwar zu vermeiden und nur einen Stecker verwenden zu müssen, stellt ein einfacher USB-Hub dar.

(Quelle Pearl)

Dieser stellt vier USB-Buchsen für die Peripheriegeräte bereit und lässt sich über ein USB-Kabel am Netbook anschließen. Solche USB-Hubs gibt es im Elektronikversand (z. B. Pearl) für wenige Euro. Dabei sind passive Hubs und aktive Hubs (mit eigener Stromversorgung) auswählbar. Letztere haben Vorteile, wenn USB-Geräte mit hohem Energiebedarf angeschlossen werden müssen.


Dockingstation mit vollem Komfort

Wer auch Geräte mit serieller oder paralleler Schnittstelle anschließen möchte, muss auf eine entsprechende "Docking"-Station ausweichen, die diese Anschlüsse bereitstellt. An dieser Docking-Station werden alle Peripheriegeräte angeschlossen. Die Docking-Station wird dann per USB-Anschluss mit dem Netbook verbunden. So reicht das Abziehen des USB-Kabels, um mit dem Rechner mobil zu sein.

Eine super Lösung ist die USB- 2.0-Docking-Station von Logilink. Diese bietet einen parallelen Druckerausgang, einen seriellen Anschluss (ggf. für ein analoges Modem), je eine PS/2-Buchse für externe Maus und Tastatur (die Komponenten eines ausgemusterten PCs lassen sich damit wiederverwenden) sowie zwei USB-Anschlüsse und einen LAN-Ausgang. Da die Docking-Station eine Netzwerksorgung besitzt, stehen zwei aktive USB-Schnittstellen zur Verfügung (ideal zum Anschluss einer Festplatte, die wegen des höheren Strombedarfs mit einem Y-USB-Kabel versehen ist).

(Quelle Pollin)

Die USB 2.0-Dockingstation gibt es bei Pollin Elektronik (Best.Nr. 720 862). Bei Amazon finden sich ebenfalls Docking-Stationen im Angebot (siehe mein Amazon-aStore).

Sofern das Netbook mit Windows XP ausgestattet ist, lassen sich die vom Hersteller der Dockingstation mitgelieferten Treiber installieren. An meinen Netbooks war es zwar ein wenig Fummelei, bis der Treiber nach den Angaben des Handbuchs einwandfrei eingerichtet waren - aber danach lief auch mein Kyocera FS 1030D über den parallelen Druckeranschluss der Dockingstation.

Problemfall VGA-Anschluss?

Ein Problem stellt der der Anschluss eines externen VGA-Monitors per Dockingstation dar. Der Medion Akoya Mini 1210 hat zwar eine VGA-Buchse - aber manche Anwender hegen Bedenken, dass diese nach ein paar Monaten ein- und ausstöpseln beschädigt werden könnte. Unter dem Stichwort USB2VGA bin ich zwischenzeitlich in einer Suchmaschine fündig geworden.

(Quelle Pearl)

Hier StarTech USB to VGA Display Adapter wird eine Lösung angeboten. Zwischenzeitlich habe ich solche USB 2.0 to VGA-Adapter auch bei Pearl oder Amazon (USB-to-VGA-Adapter, siehe mein Amazon-aStore) gesehen.

Der Adapter ist per USB 2.0-Kabel mit dem Netbook zu verbinden. Am Adapter lässt sich ein VGA-Monitor an einer VGA-Buchse anschließen. Dann sorgt ein Treiber dafür, dass auf dem USB-Adapter ein virtueller VGA-Ausgang bereitgestellt wird. Unter USB-zu-VGA-Adapter für Netbooks habe ich einige Hinweise zur Inbetriebnahme eingestellt.

Tipp: Von Toshiba gibt es die Dynadock-Station (siehe Amazon-aStore), die gleich einen VGA-Ausgang mitbringt. Was beim Anschluss von Geräten an eine Docking-Station zu beachten ist, wird bei Heise in diesem Artikel beschrieben.
(c) 2008 by Günter Born

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Samstag, 1. November 2008
Ubuntu 8.10 (mit Netbook Remix)
Seit zwei Tagen ist Ubuntu 8.10 nun draußen. Da ich Ubuntu 8.04.1 auf meinem Medion Akoya Mini 1210 (und in ein paar virtuellen Maschinen) am Laufen hatte, was es nun Grund genug, die neue Version wenige Stunden nach der Verteilung auf die Mirrors selbst auszutesten. Hier ein paar Hinweise, wie sich das Thema darstellt und auf welche Irrungen und Wirrungen bzw. Abenteuer ich mich einließ.

Wubi - Ubuntu für Windows-Anhänger

Viele Anwender haben Windows XP (oder Vista) auf ihren Rechnern installiert und scheuen zu Recht die Niederungen des Grub-Boot-Managers. Auf meinem Akoya Mini 1210 werkeln zwar Windows XP, FluxFlux und noch eine Testvariante von Linpus (immer wieder gerne genommen, wenn der Acer Aspire One mal wieder wegen BIOS-Bug ausfällt). Aber eine native Ubuntu-Installation wollte ich mir vor wenigen Monaten doch nicht geben.

Der Ausweg für Windows-Anwender, die in Ubuntu reinschnuppern, aber Windows behalten wollen, heißt Wubi. Ein geniales Teil!
  • Einfach den ca. 700 KByte großen Installer von der Wubi-Seite
    als .exe-Datei herunterladen und unter Windows speichern.
  • Dann die .exe-Datei per Doppelklick unter Windows starten, eine Breitbandverbindung (DSL) herstellen, ein paar Dialoge durchklicken und die Installation anstoßen.
Danach kann man für etwas über eine Stunde Kaffee trinken gehen. Wubi lädt in dieser Zeit das ca. 700 MByte umfassende Image herunter und installiert Ubuntu auf der Windows NTFS-Partition. Irgendwann ist dann noch eine Benutzerinteraktion erforderlich, bei der die Namen für Benutzerkonten etc. abgefragt werden.

Nach der erfolgreichen Installation meldet sich der Rechner beim Start mit einem Boot-Menü, über welches Windows oder Ubuntu ausgewählt werden kann. Und falls weitere Linux-Varianten auf dem Rechner installiert waren, sind diese auch gleich im Grub-Boot-Menü eingetragen.

Danach kann man Ubuntu 8.10 testen, bis die Finger glühen. Und wer es nicht mehr mag, bootet Windows, geht zur Systemsteuerung und deinstalliert Wubi über das Symbol Software. Ruck zuck ist das System bereinigt.

Update von Ubuntu 8.04.1

Wer bereits eine Ubuntu 8.04.1 auf dem Rechner (gerne auch als Wubi-Installation) vorliegen hat, kann das Ganze auch als Update durchführen.
  • Einfach eine Internetverbindung herstellen, ein Terminalfenster (Gnome-Menü Anwendungen/Zubehör öffnen und den Befehl update-manager -d eintippen.
  • Dann die Prüfung auf Updates abwarten und im angezeigten Dialogfeld die Schaltfläche zum Update auf Ubuntu 8.10 anklicken.
Sie müssen ein paar Dialoge durchlaufen und können dann schon wieder Kaffee trinken gehen. Bei mir hat das Update auf einem Medion Akoya Mini 1210 ca. 1,5 Stunden gedauert.

Danach lässt sich Ubuntu 8.10 testen, bis die Finger bluten - oder bis die ersten Haken und Ösen auftauchen.

Webcam - du gar garstig Ding!

Die Webcam auf dem Medion Akoya Mini 1210 wird von Ubuntu 8.10 nicht erkannt. Aber dies ist kein wirkliches Problem. Dank eines Tipps von Franz bin ich auf EasyCam2 gestoßen. Das Programmpaket kann direkt über Synaptic installiert werden.
  • Synaptik über das Gnome-Menü System/Systemverwaltung/Synaptic-Paketverwaltung aufrufen und das Benutzerkennwort zum Entsperren im betreffenden Dialog angeben.
  • Dann ist im Synaptik Paketmanager über Einstellungen/Paketquellen die Paketquelle für das EasyCam2-Repository einzutragen. Auf der Webseite wiki.ubuntuusers.de finden Sie die Hinweise, welche Paketquellen zu verwenden sind.
  • Nach dieser Vorbereitung lässt sich in Synaptic über die Suche nach EasyCam2 fahnden und die Treffer können per Kontextmenü zur Installation vorgemerkt und dann installiert werden.
Nach der erfolgreichen Installation heißt es den Treiber für die Webcam einrichten.
  1. Hierzu reicht es, im Gnome-Menü Anwendungen/Zubehör den Eintrag EasyCam2 anzuwählen. Ich habe den unteren Eintrag zur Installation verwendet, da mir bei Anwahl des obersten EasyCam2-Eintrags der Dialog mit der Aufforderung "Lancer | Installation!" zu gefährlich vorkam und sich bei der Anwahl nicht wirklich was tat.
  2. Beim zweiten Gnome-Menüeintrag EasyCam2 startet dann ein Installationsassistent, der Sie durch die Schritte der Inbetriebnahme führt.
Sinnigerweise sind die Dialogfeldtexte in französisch gehalten. Da die Schaltflächen und Menüs in deutsch sind, dürfte dies auch für nicht-französisch-Kenner kein unüberwindliches Problem werden. Einfach das angezeigte Kameramodell auswählen und die Installation der betreffenden Module abwarten.

Danach kann die Kamera über die Menüschaltfläche Ausführen/Webcam getestet werden. Es startet die Anwendung Cheese, die das Bild der Webcam anzeigen sollte.

Tipp: Wer sich später in der Webcam bewundern mag, braucht den Assistenten nicht erneut aufzurufen. Im Gnome-Menü Anwendungen/Grafik findet sich der Eintrag Cheese-Website, der das Fenster der Anwendung zeigt.

WLAN, ick hör dir trapsen

Linux und die im Akoya Mini 1210 verbaute WLAN 811.2 n-Karte sind schon ein Gespann, welches sich nicht wirklich mag. Schon bei heise wurde konstatiert, dass das Aldi Ding so gar nicht mit Linux können wolle. Naja, ich habe hier FluxFlux im Einsatz, wo Thomas Schönhütl in einer klasse Arbeit gezeigt hat, dass das Aldi-Netbook doch mit Linux und sogar mit dem WLAN-Adapter kann. Auch Matthias Schlenker bietet in seinem Blog blog.rootserverexperiment.de nicht nur Xubuntu für den Eee PC an, sondern bringt auch Hinweise zum Medio Akoya Mini 1210.

Also war ich (auch auf Grund einiger Kommentare im Internet bezüglich der galaktischen Fähigkeiten des neuen Linux-Kernel 2.6.27) gespannt wie ein Flitzebogen, ob meine WLAN-Karte im Aldi-Netbook endlich "nach Hause telefonieren" könnte. Bei Ubuntu 8.04.1 wurde zwar der WLAN-Adapter erkannt und ein Funknetz angezeigt - aber "nach Hause telefonieren" war nicht. Auch ein FRITZ!WLAN USB-Stick wurde von Ubuntu 8.04.1 nicht gemocht.

Aber jetzt, ja - eine Insel mit 2 Bergen - und dahinter ein Lichtschein: Ubuntu 8.10, vor knapp 2 Stunden auf die Mirrors verteilt, sollte es richten. Tat es aber nicht - nach dem Update und dem Neuboot meinte das Mistding "ich kenne keine WLAN-Karte nicht".

Meine Recherchen bei Mathias Schlenker und in diesem Beitrag führten zur Erkenntnis, dass es wohl doch gehen müsse. Aber gleich ein Kernelmodul übersetzen, nur um einen "Schluck aus der WLAN-Pulle" zu nehmen? Brrr, das geht ja gar nicht. Tja, mein ehemaliger Nachbar, Dirk Hohndel hatte schon Recht, als er mal auf meinen Spott spitz bemerkte "Günter, Linux ist halt nichts für Klicki Bunti Leute wie dich". Wäre ja kein Problem gewesen, wenn's meine Frau nicht mitbekommen hätte. Jedes Mal, wenn ich jetzt über einem Linux-Problem brüte und dann einen Fluch rausbrülle, kommt aus dem Off der Spruch "Günter, Linux ist ....". Aber lassen wir das - zieht mich zu tief runter.

Glücklicherweise bin ich in diesem Forum auf den Beitrag von bimbel83 gestoßen, der eine viel trivialere Lösung skizziert.
  • Ich habe den in der Anleitung verlinkten Ralink-Treiber unter Ubuntu in einen lokalen Ordner heruntergeladen und dann die Archivdatei entpackt.
  • Dann ist im Gnome-Menü System/Systemverwaltung der Eintrag Windows WLAN-Treiber aufzurufen.
  • Nach Eingabe des Benutzerkennworts lässt sich im Dialogfeld WIFI Treiber der NDIS-Treiber aus Windows mittels der Schaltfäche Neuen Treiber installieren zur Liste der Windows-Treiber hinzufügen.
Die Schaltfläche Netzwerk konfigurieren im Dialogfeld WIFI Treiber sah zwar hoffnungsvoll aus, funktioniert aber bei mir nicht. Also habe ich danach das System neu gebootet und tatata - Ubuntu 8.10 erkannte die WLAN-Karte.

Netzwerkeinrichtung - Odyssee auf Nebenschauplätzen

Ganz stolz, ob der in greifbare Nähe gerückten Möglichkeit, endlich auch im heimischen Garten unter Ubuntu Zugang zum "größten Dorf der Welt" in Form des Internets zu bekommen, wollte ich noch schnell die WLAN-Verbindung einrichten....
  • Also im Gnome-Panel das Netzwerksymbol angeklickt,
  • das gefundene Funknetzwerk in der eingeblendeten Palette angeklickt
  • dann den WPA2-Schlüssel im eingeblendeten Dialog eingetippt und fertig ...
... dachte ich wenigstens. Aber vor dem Spiel ist nach dem Spiel, oder so. Nach dem Schließen des Dialogs zur WPA2-Schlüsseleingabe begrüßte mich ein Dialogfeld, in dem ich (von Gnome-Keyring) informiert wurde, dass ein Schlüsselbund-Zugriff erforderlich sei und ich dazu gefälligst ein Kennwort einzutippen hätte. Schon gut, dass nicht gleich nach Kreditkartennummer und Schuhgröße gefragt wurde. Also gut, Kennwörter sind ja wohlfeil - also flugs das Benutzerkennwort eingetippt, auf OK geklickt und Ruhe im Karton?

Nein, Gnome-Keyring hielt es mit der Olli Dittrich-Werbung für einen Markt "di mog I net". Dachte ich zuerst noch an einen Tippfehler, wurde das Ganze zur Farce, denn alle mir geläufigen Kombinationen des Benutzerkennworts wurden nicht akzeptiert ("di mog I einfach net - verstehste").

Ich hab dann erst mal ein paar Stunden geschlafen, danach die Kennwörter für Benutzerkonto und root überprüft bzw. neu gesetzt. Aber die Reaktion kam postwendend -> "di mog I immer noch net - kannste machen wat Du mogst - ätsch"). Nachdem ich vertippselte Kennwörter ausschließen konnte, habe ich erneut die Suchmaschine meines Vertrauens befragt und bin auf das hier gestoßen. Klang vielversprechend.
  • Also flugs im Gnome-Menü Anwendungen/Zubehör den Befehl Passwörter und Verschlüsselung angewählt.
  • Im Programmfenster Passwörter und Verschlüsselung den Befehl Voreinstellungen im Menü Bearbeiten gewählt ...
  • und mit einer Kennwortabfrage begrüßt worden. Wobei die Antwort auf meine Kennwortabfrage das Bekannte "di mog in net" war.
Die Hilfe brachte mich auch nicht weiter und nach Abbruch des Zugriffs auf die Kennwortverwaltung durch Gnome-Keyring wurde mir immerhin auf der Registerkarte Passwort-Schlüsselbunde mitgeteilt, dass die Voreinstellungen für die Passwort-Schlüsselbunde auf "Login" gesetzt wären.

Als ich schon aus dem Fenster springen wollte, fiel mir der vor einigen Tagen gefasste Beschluss, endlich ein ordentlicher Mensch zu werden, wieder ein. Bei diesem Anfall hatte ich auch das Kennwort für mein Ubuntu-Benutzerkonto zur Vereinheitlichung umgesetzt. Mit dem neuen Kennwort konnte ich mich zwar anmelden, auch in den root-Modus wechseln, aber nicht auf den Gnome-Keyring-Manager zugreifen. Scheibenkleister ....

Glücklicherweise hatte ich noch meinen Zettel, auf den ich alle Benutzernamen samt Kennwörtern der letzten Testinstallationen notiert hatte. Und siehe da, das alte Kennwort war noch gültig - also flugs das alte Kennwort eingetippt - und endlich mit "joa, di mog I jetzt" begrüßt worden.

Da muss man als unbedarfter Mensch erst mal drauf kommen, dass der Kennwort-Manager unabhängig von den Benutzerkonten ist und bei der Einstellung "Login: Wird automatisch entsperrt, wenn sich der Benutzer anmeldet" nicht unbedingt mitbekommt bzw. reagiert, wenn das Kennwort für ein Benutzerkonto geändert wird. Hab bei der Suche im Web auch nichts zu dem Thema gefunden. Jedenfalls hat mich das Update von 8.04.1 auf 8.10 ziemlich in die Bredoullie gebracht.

Nach diesen Irrungen und Wirrungen konnte ich dann doch noch meine WPA2 WLAN-Verbindung in Betrieb nehmen und war fast glücklich. Zur Entspannung habe ich dann eine Runde mit Windows XP gearbeitet.

Wo sind meine Dialoge geblieben?

Nichts desto trotz, auch wenn mir Linux einiges abfordert, gefällt mir Ubuntu 8.10 bisher schon ganz gut. Das die Gimp-Entwicklung in der neuen Version ein Einsehen hatten, und die Oberfläche umgestellt haben, finde ich genial. Ich denke, da wird das Programm neue Freunde bekommen. Ubuntu 8.10 scheint auch die gängigsten Funktionen und Kernelmodule an Bord zu haben. Allerdings läuft es in manchen Teilen etwas zäh (speziell beim Booten). Und in den Default-Einstellungen macht es auf einem 10 " Netbook auch keinen Spaß.
  • Dialogfelder sind leider oft etwas zu groß für die 600 Pixel umfassende vertikale Auflösung eines Netbook-Bildschirms. Folglich ragt der untere Dialogfeldteil mit der OK-Schaltfläche unter den unteren Bildrand hinaus.
  • Hochschieben bei gedrückter Alt-Taste (wie bei anderen Fenstermanagern) klappt auch nicht, da Gnome dies blockiert, sobald der obere Dialogfeldrand an das obere Panel stößt.
Bisher habe ich mich mit dem Workaround begnügt und das obere bzw. untere Panel per Maus an die rechten Ränder geschoben, so dass die Bildschirmhöhe reichte. Es besteht auch die Möglichkeit, sich ein anderes Gtk-Theme zu schreiben (wie hier skizziert).

Aber es gibt eine cleverere Lösung: Ubuntu Netbook-Remix. Dort kommt ein anderes Theme zum Einsatz, so dass die Dialoge auf den Desktop passen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich im folgenden Abschnitt skizzieren möchte.

Ubuntu Netbook-Remix - Du geniales Ding

Die Netbook-Manie hat die Industrie ja ganz schön aufgescheucht. Neben dem von Asus angepassten Easy Launcher auf den Eee PCs kommt auch Acer mit einer "customized" Variante des Xfce-Desktop. Also war es nur eine logische Folge, dass Canonical (Entwickler von Ubuntu) im Frühjahr 2008 eine auf die Bedürfnisse von Netbooks zugeschneiderte Variante dieses Betriebssystem unter dem Namen Ubuntu Netbook Remix ankündigte.

Zwischenzeitlich sind bereits erste Ergebnisse zu sehen und mit Ubuntu 8.04 ließ sich eine erste Design-Studie begutachten. Netbook-Remix beschränkt sich bisher im wesentlichen auf das Launchpad, ein grafischer Aufsatz zum Gnome-Desktop, der die Bedienung auf die Erfordernisse des Netbook-Displays abstimmen soll. Tief schwarz, werden das Anwendungsmenü und die Orte in zwei Leisten angeordnet. Das Gnome-Panel findet sich ebenfalls am oberen Bildschirmrand.

Wie krieg ich nun Netbook Remix auf mein Netbook? Das war die spannende Frage. Aber glücklicherweise ist dies mit ein paar Maus- oder Touchpad-Klicks erledigt. Unter www.canonical.com finden sich Hinweise auf die Anforderungen für Netbook-Remix sowie ein Link auf die launchpad.net netbook-remix Seite mit Hinweisen zur Installation. Dort gibt es auch einen Link zur Installationsseite in dem sich der Hinweis findet, dass die Tools sich über Synaptic aus einem Repository installieren lassen. Es muss lediglich die folgende Paketquelle eingetragen werden.
deb http://ppa.launchpad.net/netbook-remix-
team/ubuntu intrepid main
Anschließend können die Pakete in Synaptic heruntergeladen und installiert werden.

Nach der Installation lässt sich das LaunchPad über das Gnome-Menü System/Einstellungen/Desktop-Modus wechseln aufrufen. Im angezeigten Dialog ist das gewünschte Optionsfeld anzuklicken, um zwischen Netbook Remix LaunchPad und Gnome-Desktop umzuschalten.

Tipp: In der Standardeinstellungen hakt es bei mir massiv bei der Netbook-Remix Oberfläche. Geöffnete Fenster und das Gnome-Panel werden nur blockweise eingeblendet, wenn ich mit dem Mauszeiger drüber fahre. Aus diesem Grunde habe ich bisher um das LaunchPad einen großen Bogen gemacht, obwohl es schon unter Ubuntu 8.04.1 installiert war. Heute habe ich zufälligerweise über das Gnome-Menü System/Einstellungen/Erscheinungsbild die visuellen Effekte beim Gnome-Desktop auf der betreffenden Registerkarte abgeschaltet. Und oh Wunder, Ubuntu Netbook Remix läuft als Oberfläche sauber und zeigt sofort alle geöffneten Fenster samt Gnome-Panel - löppt nu saustark!

So, jetzt ist der Ausflug in Ubuntu 8.10 auf Netbooks fast schon zur Novelle ausgeartet. Was in Windows oft zwei Mausklicks entfernt ist, beschäftigt Klicki, Bunti-Typen wie mich seit Stunden. Ich geh jetzt mal entspannen und dann gehe ich die nächsten Baustellen: UMTS-Anbindung über USB-Sticks, DVB-T-Überallfernsehen und Aufrüstung auf OpenOffice.org 3.0 an. Bei letzterem Thema sehe ich keine Probleme, habe ich diese Übung doch mit den OO 3.0-Betas unter Ubuntu 7.x mehrfach durchgezogen. Schwieriger wird es vermutlich mit UMTS und DVB-T. Mal sehen, welche Überraschungen da noch warten. Ach ja - ich könnte mir vorstellen, dass Ubuntu zukünftig, bezüglich Linux-Testinstallationen, zu meinem bevorzugten Arbeitstier mutiert. Es ist schon eine andere Welt, im Vergleich mit dem abgespeckten Xandros bzw. Linpus Lite. SuSE-Linux, welches mich seit der Version 6.1 begleitet, ist mir dagegen etwas zu mächtig und läuft z. B. nur noch in einer virtuellen Maschine (was die Geschichte ziemlich zäh macht).
(c) 2008 by Günter Born

Infos zum Eee PC finden Sie in meinen Eee PC-Handbuch. Literatur und weitere Tricks zu Windows XP. Literatur zu Netbooks mit Windows und Linux? Findet sich hier.

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Freitag, 31. Oktober 2008
Firefox 3 auf Netbooks installieren
Zwischenzeitlich liegt der Firefox bereits in der Version 3.0.3 vor - aber auf vielen Netbooks mit Linux (Acer Aspire One, Eee PC) werkeln noch die alten Firefox 2.0-Varianten. Nachfolgend möchte ich kurz skizzieren, wie ich den Firefox auf einigen dieser Netbooks nachträglich installiert habe.

Firefox 3.0.3 auf dem Eee PC

Zum Firefox auf dem Eee PC unter Xandros gibt es zwischenzeitlich von vofiwg zwei Ansätze, die die Installation beschreiben. Der zweite Ansatz, den Firefox aus einem Repository zu installieren, gefällt mir noch besser als der erste, bei dem der Firefox manuell auf dem Eee PC installiert wird.

Allerdings gibt es das Problem, dass keiner der beiden Ansätze bei mir so wirklich funktioniert hat. Vielleicht bin ich zu blöde, aber beim Ansatz 1 bekam ich den Firefox nicht zum Laufen, da entweder Berechtigungen fehlten oder nicht vorhandene Verzeichnisse bemängelt wurden.

Beim zweiten Ansatz scheitert bei mir unter Xandros 1.6.1.37 der Start des Firefox nach der Installation aus dem Repository mit der Meldung, dass GTK+ 2.10 benötigt würde. Zudem habe ich längere Zeit mit einem Browser gekämpft, der hartnäckig eine englischsprachige Benutzeroberfläche aufwies, obwohl das deutsche Sprachpaket installiert war. Hier die Vorgehensweise, wie ich den Firefox 3.0.3 unter Xandros (nach mehrfachem Bemühen der Funktionstaste F9) doch noch in der deutschen Fassung zum Laufen gebracht habe.
  • Zuerst wurde das Repository von lazyfay
    deb http://updates.xepc.org/ p701 main
    in die Datei /etc/apt/sources.list als Paketquelle eingefügt. Dazu habe ich im Terminalfenster den Befehl
    sudo synaptic
    eingegeben und dann im Synaptic Paketmanager über den Befehl Paketquellen des Menüs Einstellungen eingefügt.
  • Nach dem Aktualisieren der Pakete über die Schaltfläche Neu laden
  • (erfordert eine Internetverbindung) wurde in der linken unteren Ecke die Schaltfläche Status angeklickt und dann der Eintrag Installiert (aktualisierbar) in der linken Spalte markiert.
  • Anschließend habe ich in der rechten Spalte einen Eintrag angeklickt und die Zeichenfolge "fire" eingetippt. Anschließend wurden die Pakete firefox und firefox-locale-de zur Installation vorgemerkt. Über die Schaltfläche Anwenden ließ sich die Installation durchführen.
Bei diesem Ansatz wird der Firefox 3.0.3 mit dem deutschen Sprachpaket aus dem betreffenden Repositories installiert. Dies stellt sicher, dass keine weiteren Pakte entfernt werden. Allerdings gibt es zwei Probleme: Die GTK+-Bibliothek bleibt weiterhin auf der Version 1.2.8 und der Browser wird mit einer englischen Benutzeroberfläche installiert. Um dies noch zu korrigieren, sind zwei weitere Schritte auszuführen.
  • Zur Aktualisierung der GTK-Bibliotheken ist in synaptic in der linken Spalte die Kategorie Installiert (aktualisierbar) zu markieren, dann ein Paket in der rechten Spalte anzuklicken und der Text "gtk" einzutippen.
  • Anschließen merkt man das gefilterte Paket gtk2-engines zur Installation vor. Synaptic sieht die abhängigen Pakete automatisch zur Installation vor. Wichtig ist lediglich, dass ein Update auf die Version 1.2.10 angezeigt wird.
  • Anschließend ist die Installation des Pakets über die Anwenden-Schaltfläche auszuführen.
Nach dieser Schrittfolge kann der Synaptic Paketmanager geschlossen werden. Anschließend sollte sich der Firefox über das Symbol Web auf der Registerkarte Internet aufrufen lassen. Allerdings wird der Browser aller Voraussicht nach mit einer englischsprachigen Benutzeroberfläche starten - auch wenn das deutsche Sprachpaket installiert ist. Das Repository von lazyfay hat offenbar einen Fehler. Um dieses Problem zu lösen, habe ich dann noch die folgende Holzhammermethode benutzt.
  • Die aktuelle deutschsprachige Linux-Version firefox-3.0.3.tar.bz2 des Firefox unter Xandros herunterladen und auf einer SD-Speicherkarte sichern.
  • Den Dateimanager im Terminalfenster mit dem Befehl
    sudo XandrosFileManager&
    mit root-Rechten starten und zum Ordner mit dem Download navigieren.
  • Dann die Datei firefox-3.0.3.tar.bz2 mit einem Rechtsklick anwählen und den Befehl Alles extrahieren wählen. Im angezeigten Dialogfeld ist dann der Ordner /opt/firefox als Installationsziel auszuwählen und die OK-Schaltfläche anzuklicken.
Beim Extrahieren wird mehrfach nachgefragt, ob vorhandene Dateien beim Kopieren wirklich zu überschreiben sind. Diese Nachfragen sind mit "Ja" zu beantworten, um die bestehenden Dateien zu überschreiben.

Nach diesen Umwegen kann der Firefox erneut gestartet werden. Zumindest auf meinem Eee PC 701G mit Xandros 1.6.1.37 meldet sich dann der Firefox 3.0.3 mit deutschsprachiger Benutzeroberfläche.

Firefox 3.0.3 auf dem Acer Aspire One

Auf dem Acer Aspire One unter Linpus Lite kann die Installation des Firefox 3.0.3 ebenfalls mit Hilfe einiger Konsolebefehle durchgeführt werden. Eine gute Installationsbeschreibung wurde von macles* veröffentlicht. Hier die für die deutsche Version angepassten Installationsschritte.
  • Laden Sie sich unter Linux die aktuelle deutschsprachige Linux-Version firefox-3.0.3.tar.bz2 des Firefox herunterladen und sichern Sie diese auf einer SD-Speicherkarte.
  • Drücken Sie die Tastenkombination Alt+F2 und geben Sie den Befehl xterm im Dialogfeld ein, um ein Terminalfenster zu öffnen.
  • Anschließend geben Sie im Befehlsfenster folgende Befehlssequenz ein:

sudo bash
tar -jvxf firefox-3.0.3.tar.bz2 --directory /opt

chown user -R /opt/firefox

sed -i.f '38s:=f:=/opt/firefox/f:'
/usr/share/applications/linpus-web.desktop

sed -i.f 's:=firefox:=/opt/firefox/firefox:g'
/usr/share/applications/edesktop/*

ln -s /usr/lib/mozilla/plugins/* /opt/firefox/plugins


Die mit "sed" beginnenden Anweisungen mussten hier auf jeweils zwei Zeilen umbrochen werden - es handelt sich aber um einen Befehl, der den Linux Streamin Editor aufruft, der dann die betreffenden Konfigurationsdateien des Xfce-Fenstermanagers manipulieren soll. Mit dem letzten Befehl werden die Plug-ins verlinkt. Bei Bedarf können Sie noch die im Original-Artikel angegebenen Befehle verwenden, um ein Profil anzulegen und das Firefox-Symbol auszutauschen.

Nach diesem Schritten sollte der Firefox 3 auf Ihrem Acer Aspire One vorhanden sein.

Falls weiterhin der Firefox 2 bei Anwahl des Symbols Browser in der Gruppe "Verbinden" startet (zumindest bei mir gab es Probleme mit dem Aufruf des sed-Befehls), öffnen Sie ein Terminalfenster und geben versuchsweise den Befehl /opt/firefox/firefox ein. Dann sollte der Firefox 3 in der aktuell installierten Fassung starten. Bei Bedarf können Sie dann die Xfce-Konfigurationsdateien manuell im Editor Mousepad anpassen (siehe Desktop-Anpassungen für XFCE.
(c) 2008 by Günter Born

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Freitag, 17. Oktober 2008
UMTS-Anbindung für Netbooks
Neben WLANs stellt die Anbindung über UMTS eine gute Möglichkeit dar, um unterwegs mit einem Netbook online zu gehen. Zwischenzeitlich bieten Mobilfunk-Provider wie T-Mobile, Fonic, Vodafone, O2 etc. auch entsprechende UMTS-Surfsticks auf USB-Basis mit unterschiedlichen Tarifen an.

Der springende Punkt für viele Netbook-Besitzer ist die Frage, ob der betreffende UMTS-Stick auch unter Linux (Xandros, Linpus Lite etc.) out-of-the-box oder mit einfachen Modifikationen läuft. Im Internet finden sich zwar Aussagen, dass z.B. der Fonic-UMTS-Stick (Huawei E160) mit Xandros läuft. Mein bisheriges Fazit ist aber, dass dies so nicht gilt. Einzig der Web-n-Walk III-UMTS-Stick von T-Mobile (ist ein Huawei E17x) ist relativ problemlos unter Linux einbindbar.

Im Rahmen diverser Netbook-Buchprojekte hatte ich bzw. habe ich Gelegenheit, verschiedene Sticks zu testen. Für interessierte Anwender möchte ich daher hier kurz einige Informationen zusammenfassen, wie es mit der Kompatibilität im Zusammenhang mit Notebooks/Netbooks und unterschiedlichen Betriebssystemen aussieht.

Hinweis: Nach meinen aktuellen Recherchen (Stand Nov. 2008) laufen diverse UMTS-Modem-Modelle von Herstellern wie Huawei und Novatel aus. Ab 2009 ist damit zu rechnen, dass die Provider andere UMTS-Modems in ihren USB-UMTS-Sticks vertreiben. Wie es dann mit der Kompatibilität zu Windows XP, Windows Vista, Mac OS X und diversen Linux-Varianten steht, vermag ich momentan nicht zu beurteilen. Sofern mir die Provider entsprechende Sticks zum Test bereitstellen, werde ich die Ergebnisse hier nachtragen.

Was wurde bisher getestet

Durch die Unterstützung der Hersteller hatte ich USB-UMTS-Sticks der folgenden Anbieter für Tests zur Verfügung.
  • T-Mobile Web-n-Walk-Stick I
  • T-Mobile Web-n-Walk-Stick III (Huawei E220/E172)
  • Fonic UMTS-Stick (Huawei E160)
  • Vodafone UMTS-Stick (Novatel Ovation MC950D)
Als Betriebssysteme wurden Windows XP, Mac OS X (nicht für alle Sticks) und die Linux-Distributionen Xandros (Eee PC), Linpus Lite (Acer Aspire One) und Ubuntu (auf einem Medion Akoya Mini) zum Testen eingesetzt.

Windows XP/Windows Vista

Standardmäßig bin ich davon ausgegangen, dass Windows an sich kein Problem bei UMTS-Sticks sein solle. Aber dies gilt bisher nur für Windows XP.

Windows XP

Bei Windows XP sind keine Probleme aufgetreten. In allen Tests konnte ich folgende USB-UMTS-Sticks problemlos unter Windows XP an meinen Eee PC und Medion Akoya Mini 1210 betreiben.
  • Web-n-Walk-Stick I/III von T-Mobile
  • Fonic UMTS-Stick
  • Vodafone UMTS-Stick
Nach dem Einlegen der SIM-Karte in den Stick reicht das Einstecken des USB-Sticks in eine USB-Buchse des Netbooks. Die USB-UMTS-Sticks enthalten eine kleine Datenpartition, auf der die benötigten Treiber samt Anwendungssoftware gespeichert sind. Sobald Windows das Laufwerk als Wechseldatenträger erkennt, erscheint der Dialog Automatische Wiedergabe und die Installation lässt sich starten. Ein Assistent führt den Benutzer durch die Schritte der Treiber- und Anwendungsinstallation.

Anschließend liegt ein Desktop-Symbol vor, über das sich der Verbindungsmanager (z. B. web'n'walk Manager von T-Mobile oder der Connect-Manager von Fonic aufrufen) und eine Verbindung herstellen lassen. Bei der ersten Verbindungsaufnahme ist lediglich die PIN einmalig einzugeben.

Windows Vista

Unter Windows Vista gilt ähnliches wie bei der Inbetriebnahme unter Windows XP. Allerdings gab es Probleme. Hier meine bisherigen Tests.
  • Web-n-Walk-Stick III (Huawei 172) von T-Mobile funktioniert mit der Huawei-/T-Mobile-Einwahlsoftware einwandfrei.
  • Fonic UMTS-Stick (Huawei 160), mit der Einwahlsoftware Mobile Partner funktioniert u.U. nicht (siehe Hinweise).
  • Vodafone UMTS-Stick: Bisher nicht unter Vista getestet.
Hier noch kurz einige Hinweise zum Fonic UMTS-Stick (Huawei E160): Auf das Problem beim Einbuchen bei Fonic bzw. O2 wurde ich durch eine Anfrage in der Newsgroup mosoft.public.de.windows.vista.bedienung aufmerksam und habe es natürlich sofort getestet.

Die Einwahlsoftware für den UMTS-Stick lässt sich über die Software auf der Datenpartition samt Treibern einwandfrei installieren (Benutzerkontensteuerung klappt). Anschließend wird der USB-UMTS-Stick sich entweder problemlos einbuchen oder folgendes Fehlerbild zeigen:

Nach der Installation lässt sich eine Verbindung aufbauen und es werden gemäß der Statusanzeige der Verbindung einige Anmeldedaten verschickt (hochgemeldet und ca. 300 Byte heruntergeladen).
Allerdings lässt sich keine Verbindung zum DNS-Server im Internet aufbauen. Webseiten sind also nicht abrufbar, ping auf eine www- oder IP-Adresse bekommt keine Namensauflösung. Der DNS-Server ist nicht erreichbar (und auch die direkte Angabe einer IP-Adresse hilft nicht). Der Diagnose-Assistent von Vista bestätigt dies.

Nach einem Kontakt mit der Technik ist die Ursache weitgehend klar. Beim O2/Fonic-Netz kann es sein, dass die Verbindung in einen undefinierten Zustand kippt, so dass der UMTS-Stick weder HSDPA/UMTS noch EDGE/GPRS kann. Abhilfe bringt folgendes: In der Menüschaltfläche Einstellungen des Mobile-Partner-Einwahlprogramms den Befehl Optionen wählen. Dann im Dialogfeld zur Kategorie Netzwerk gehen und den Netzwerktyp auf "Nur EDGE/GPRS" umsetzen. Die Änderungen speichern und eine Verbindungsaufnahme versuchen. Wenn die EDGE/GPRS-Verbindung einwandfrei mit dem Stick läuft, ist der Netzzugang wieder in einem definierten Zustand. Dann die Verbindung trennen, wieder die Optionen für den Netzwerktyp aufrufen und dessen Wert auf "Nur HSDPA/UMTS" setzen. Dann die Verbindung erneut aufbauen. Auf diese Weise lief der UMTS-Zugang bei mir unter Windows Vista (auch wenn ich ein sehr geringes Netzwerksignal bekomme).

Tipp: Die LED signalisiert, welcher Modus gerade aktiv ist (Daueranzeige grün: EDGE/GPRS, Daueranzeige blau: HSDPA/UMTS, siehe Seite 16 im Handbuch des Fonic-Sticks).

Mac OS X

Web-n-Walk-Stick I/III von T-Mobile

Der Web-n-Walk-Stick I/III von T-Mobile wird mit entsprechenden .mpkg-Paket für Mac OS X ausgestattet. Nach dem Einlegen der SIM-Karte in den Stick reicht das Einstecken des USB-Sticks in eine USB-Buchse des Notebooks. Anschließend startet ein Assistent, der Sie durch die Schritte zur Installation der Software des UMTS-Sticks im Ordner Programme führt.

Anschließend steht ein Symbol für den Verbindungs-Manager im Ordner Programme zur Verfügung. Getestet wurde dies mit einem WnW-Stick I.

Fonic UMTS-Stick (Huawei 160)

Der Fonic UMTS-Stick wird ebenfalls mit einer Software für Mac OS X auf der Datenpartition ausgeliefert. Beim Einstecken des Sticks öffnet sich auch ein Fenster, über welches die Mobile Partner-Software installiert werden kann. Nach einem Neustart des Systems befindet sich ein Symbol auf dem Desktop, über den die Mobile Partner-Software aufgerufen werden kann. Allerdings hängt die Anwendung bei meinem System in der Initialisierung, kann also den Stick nicht ansprechen.

Es gibt hier aber eine Beschreibung, wo jemand die Software zum Laufen gebracht hat. Ich werde bei Gelegenheit noch ein wenig testen, um herauszufinden, warum es bei mir unter Mac OS X nicht tut. Irgendwo habe ich bei Recherchen den Hinweis gefunden, dass jemand zur Inbetriebnahme des Fonic UMTS-Stick unter Mac OS X das Vodafone Mobile Card driver for Linux-Paket installieren musste. Danach soll wohl auch mit der Mobile Partner-Software gehen.

Anmerkung: Den Vodafone Novatel MC950D habe ich (aus Aufwandsgründen) bisher nicht unter Mac OS X getestet.

Linux

Unter Linux wird die Sachlage bereits schwieriger, da es verschiedene Distributionen und UMTS-Sticks gibt. Daher möchte ich die bisherigen Erkenntnisse kurz auflisten.

Hinweis: Die typischen UMTS-Sticks enthalten eine Datenpartition, die die Windows- oder Mac OS X-Treiber sowie die Zugangssoftware enthält. Konkret ist es erforderlich, dass die Datenpartition des Sticks nach der erfolgreichen Installation ausgeblendet wird, so dass die Firmware des UMTS-Sticks vom Betriebssystem erkannt wird. Dies wird vom Windows-Treiber automatisch vorgenommen. Unter Linux fehlt dieser Treiber, so dass der USB-UMTS-Stick nicht als UTMS-Modem sondern als Datenträger erkannt wird. In einigen Fällen lässt sich der Datenträger manuell aushängen und Linux kann auf das Modem zugreifen. Alternativ gibt es ein Switch-Programm usb_modeswitch, mit dem der Datenträger ab und das Modem eingeschaltet werden kann. Ohne eine erfolgreiche Umschaltung des USB-UMTS-Sticks ist kein Einsatz des UMTS-Modems möglich.

Xandros Eee PC

Unter Xandros stellt sich die Situation für verschiedene UMTS-Sticks sehr unterschiedlich dar.

Der Web-n-Walk-Stick I


Dieser USB-UMTS-Stick ließ sich auf dem Eee PC unter Xandros nicht zum Arbeiten bewegen.

Der Web-n-Walk-Stick III

Das im Web-n-Walk-Stick III verbaute Huawei E220 bzw. E172 UMTS-Modem wird vom ASUS 3G Connect Manager problemlos beim Einstecken erkannt. Der ASUS Connect Manager ist bereits für eine Verbindungsaufnahme mit T-Mobile vorbereitet, so dass keine Konfigurierarbeiten vorgenommen werden müssen. Beim Einstecken startet der Connect-Manager und nach Eingabe der PIN sowie der Auswahl des gewünschten T-Mobile Zugangs (T-Mobile Deutschland) lässt sich die Verbindung über eine Schaltfläche auf- und auch wieder abbauen.

Fonic UMTS-Stick (Huawei E160)

Dieser USB-UMTS-Stick wird als Huawei E160 ausgewiesen. Bei meinen Tests konnte ich den UMTS-Stick auf dem Eee PC unter Xandros nicht zum Arbeiten bewegen.

Versucht wurde, unter Xandros (Version 1.03.x und 1.06.x, Easy Mode, Advanced Mode) den Stick über das Modul usb_modeswitch in den Modem-Modus umzustellen.

Auch eine entsprechende rules-Datei wurde in udev eingefügt. Allerdings ohne Erfolg - das UTMS-Modem wird nicht vom ASUS 3G-Tool erkannt.

Geht man auf das Symbol Netzwerk und versucht eine neue Verbindung anzulegen, wird in der Kategorie GSM, G3 (UMTS), HSDPA kein Gerät angezeigt. Das Modem taucht als Huawei Mobile in der Kategorie DSL PPPoE auf, was aber weniger Sinn macht, da dort die Zugangsdaten nicht eingegeben werden können.

Nur wenn der Stick abgezogen und dann eingestöpselt wird, startet nach der Mode-Umschaltung das ASUS G3-Launcher Tool. Wird dieses beendet, taucht anschließend das Huawei UTMS-Modem in der Kategorie GSM, G3 (UMTS), HSDPA als Gerät (allerdings ohne Herstellerangabe) auf der Schnittstelle /dev/ttyUSB auf. Allerdings lässt sich keine Verbindung einrichten, da Xandros sich beim Aufruf des Assistenten aufhängt. Die Ursache habe ich noch nicht rausgefunden.

Versucht habe ich noch den Vodafone Connect Manager for Linux (VCM) für Asus einzusetzen. Das Paket lässt sich zwar über synaptic installieren. Allerdings war der Fonic UTMS-Stick durch nichts zur Verbindungsaufnahme zu bewegen (während der Web-n-Walk III Stick von T-Mobile es tat).

Das Programm umtsmon ließ sich nicht auf dem Eee PC installieren. Das Programm E169G-Switch-Tool konnte zwar als .deb-Paket installiert werden, funktionierte aber nicht. Auch die in den Kommentaren des Beitrags angedeutete Möglichkeit, die Produkt-ID anzupassen führte nicht zum Erfolg.

Anmerkung: Bei usb_modeswitch gibt es zudem das Problem, dass die aktuelle Binary (Stand Ende Okt. 2008) von der Entwicklerseite einen Floating-Point-Fehler beim Aufruf auslöst. In den verlinkten Beiträgen am Textende findet sich auch ein Verweis auf eine Binary von usb_modeswitch, die auf dem Eee PC unter Xandros läuft. Zudem ist die im Vodafone Connect Manager for Linux (VMC) enthaltene Fassung auch auf dem Eee PC lauffähig.

Nachtrag: Zwischenzeitlich hatte ich ein längeres Telefongespräch mit einem Supporter von Fonic, der privat einen Eee PC 701G betreibt und zwischenzeitlich den Fonic-UMTS-Stick (Huawei E160) unter der älteren Xandros Version 1.3.x zum Laufen gebracht hat. Allerdings wurden viele Klippen bestätigt (die von mir beobachteten Probleme, z. B. usb_modeswitch bringt einen Floating-Point-Fehler, beim Aufruf des Verbindungsassistenten stürzt dieser ab etc., waren bekannt). Momentan ist der Supporter dabei, die Voraussetzungen zum Betrieb und die Schritte zur Installation in einem HowTo zusammenzuschreiben. Aussage (Anfang November 2008) war, dass dies noch mind. 3 Wochen dauere und ich die Rohfassung bekomme. Sobald von dieser Seite ein HowTo vorliegt, werde ich einen entsprechenden Link hier im Blog setzen.

Zweiter Nachtrag: Einige Benutzer des Eee PC 901 berichten, dass der Fonic-Stick E160 out-of-the-box erkannt worden sei. Beim Eee PC 701G mit Xandros 1.6.1.37 hatte ich einmal den Effekt, dass der 3G Connect Manager startete, nachdem ich den Stick nach dem Booten eingesteckt, 40 Sekunden gewartet, den 3G Connect Manager beendet und im Terminalfenster folgende Befehle eingetippt hatte:
sudo rmmod option
sudo modprobe option
Das Modem wurde korrekt erkannt und ich konnte im Netzwerk-Verbindungsmanager das Modem für eine neue Verbindung auswählen. Allerdings konnte ich keine Verbindung herstellen. Nach einem Reboot ließ sich das Modem nicht mehr zur Zusammenarbeit mit Xandros bewegen. Ich habe daher den Test aus Aufwandsgründen abgebrochen. Hoffen wir mal, dass Asus da bald eine bereinigte Version des asus 3g connect tools bereitstellt (denn in den Konfigurationsdateien sind eine ganze Menge Provider, u. a. O2, Vodafone, E-Plus, T-Mobile) eingetragen, aber bis auf T-Mobile auskommentiert.

Vodafon UMTS-Stick (Novatel MC950D)

Der UMTS-Stick wird unter Xandros nicht erkannt. Versuche mit usb_modeswitch und VMC führten bisher auf dem Eee PC nicht zum Erfolg (obwohl der Stick in den config-Dateien von usb_modeswitch aufgeführt wird). Nach Aussage des Vodafone Tech-Supports gibt es keine Chance, den Stick unter Xandros zum Laufen zu bringen. Beim Kauf eines Vodafone-Pakets also darauf achten, dass ein Huawei E220, E172 oder ähnlich beiliegt. Dies sollte bei der Easy Surf Box von Vodafone der Fall sein.

Hinweis: Allerdings dürfte das Paket mit dem Huawei E220 auslaufen (siehe meine Bemerkungen eingangs). Als Nachfolger dürften die Huawei UMTS-Modems K3520 (entspricht Huawei E169) oder K3715H zum Einsatz kommen. Ich stehe da mit der Vodafone-Technik im Kontakt und werde entsprechende Erkenntnisse hier nachtragen. Zudem habe ich weiter unten einige Zusatzinformationen aufgeführt.

Linpus Lite (Acer Aspire One)

Auf dem Acer Aspire One gibt es im Auslieferungszustand keinen UMTS-Connect Manager wie unter Xandros. Zwischenzeitlich gibt es aber ein Update von Asus, welches mit folgenden Schritten installiert werden kann.
  1. Klicken Sie auf dem Xfce-Desktop auf die Schaltfläche Einstellungen.
  2. In der Gruppe Einstellungen ist dann das Symbol Lifeupdate anzuklicken.
  3. Lassen Sie anschließend die von Acer angebotenen Updates einspielen. Dort ist ist auch ein "Acer Communication SU"-Update dabei.
Nach der Installation und dem Neustart findet sich in der Gruppe Verbinden ein Symbol Mobile Partner, über welches sich die UMTS-Verbindungen aufbauen lassen. Sie müssen in den meisten Fällen jedoch über das Menü Extras/Optionen ein Profil für den jeweiligen Provider anlegen.

Die Alternative-Methode, die ich zum Testen verwendet habe (speziell, bevor der Mobile Partner-Eintrag zur Verfügung stand), bestand darin, den Vodafone Mobile Card driver for Linus unter Linpus Lite zu installieren. Wird der VMC mit root-Berechtigungen aufgerufen (siehe Abschnitt zum W-n-W-Stick von T-Mobile), und wurde vorher darauf geachtet, die Datenpartition des UMTS-Sticks beim Einstecken auszuwerfen, lässt sich der Huawei E160 mittels der VCM zum Aufbau einer UMTS-Verbindung verwenden.

Web-n-Walk-Stick I

Dieser USB-UMTS-Stick ließ sich unter Linpus Lite nicht zum Arbeiten bewegen.

Web-n-Walk-Stick III (Huawei E172)

Das im Web-n-Walk-Stick III verbaute Huawei E220 bzw. E172 UMTS-Modem wird durch Linpus Lite als Datenpartition erkannt. Es öffnet sich ein Ordnerfenster mit dem Inhalt des Datenträgers. Man kann dann aber diesen Datenträger über einen Kontextmenübefehl auswerfen.

Nach dem Update auf den Acer Communication-Manager kann auch beim Web-n-Walk III UMTS-Stick die "Mobile Partner"-Einwahlsoftware in der Gruppe Verbinden zur Einwahl verwendet werden. Dies ist die einfachste Variante.

Falls es damit Probleme gibt, lässt sich die von mir zum Testen verwendete Alternative einsetzen. Installieren Sie das Paket Vodafone Mobile Connect Drivers for Linux (VCM). Wichtig ist aber, dass nicht die .rpm-Datei zur Installation verwendet wird, da diese nicht auflösbare Abhängigkeiten aufweist. Ich habe vielmehr den Universal Installer (run)-Datei installiert und bei der Frage nach dem Benutzer "user" eingegeben.

Bei freigegebener Xfce-Oberfläche lässt sich der VCM über einen Menüeintrag im Zweig Netzwerk aufrufen. Allerdings gibt es noch Zugriffskonflikte auf Ausführungsdateien und die Konfigurationsdatei. Ich musste daher ein Terminalfenster öffnen und den Befehl sudo vodafone-mobile-connect-drivers-for-linux eintippen.

Tipp: Um sich die Tipparbeit zu sparen, empfiehlt es sich, den Dateimanager Thunar mit root-Berechtigungen zu starten, zum Ordner /usr/bin zu navigieren und dort die Datei vodafone mobile connect drivers for linux zu kopieren und in vodafone umzubenennen. Dann weist Linux dieser Datei bereits das Vodafone-Symbol zu und im Terminal reicht der Befehl sudo vodafone zum Aufruf.

Vor dem Aufruf des VMC ist sicherzustellen, dass der UMTS-Stick eingesteckt und die Datenpartition ausgehangen ist. Zur Automatisierung ließe sich dies über usb_modeswitch und eine udev-Regel bzw. über ein kleines Shell-Skript lösen. Dies habe ich aber zum Test nicht realisiert.

Sobald der VMC aufgerufen wird, prüft er, ob ein UTMS-Stick vorhanden ist und über die Kommunikationskanäle als Modem angesprochen werden kann (erscheint eine Meldung, dass kein Stick vorhanden oder nicht korrekt im Kernel eingebunden ist, "sieht" Linux noch die Datenpartition).

Bei erfolgreicher Initialisierung lässt sich in einem Dialogfeld das erkannte UMTS-Modem Huawei 172 auswählen und dann das Dialogfeld über die OK-Schaltfläche schließen. Anschließend konnte im VMC ein Profil T-Mobile mit den UMTS-Zugangsdaten eingerichtet werden. Benutzername und Kennwort sind beliebig. Als APN ist internet.t-mobile einzutragen.

Nach diesen Schritten wird noch die Pin abgefragt und dann erscheint das Programmfenster, in dem eine Verbindung hergestellt und wieder getrennt werden kann. Allerdings werden weder die Verbindungsstärke noch der Verbindungsstatus immer zuverlässig in der Statusleiste angezeigt. Ein Test mit dem Abrufen von Webseiten zeigte jedoch, dass die Verbindung erfolgreich aufgebaut wurde.

Fazit: Der T-Mobile Web-n-Walk III-UMTS-Stick (Huawei E17x) lässt sich unter Linpus Lite einbinden.

Tipp: Ob es sich um einen Web-n-Walk-Stick III handelt, lässt sich an der Gehäusefarbe erkennen. Web-n-Walk I Sticks werden mit einem schwarzen Gehäuse mit roten T-Mobile-Streifen ausgeliefert. Die für Linux erforderlichen Web-n-Walk III UMTS-Sticks besitzen dagegen ein weißes Gehäuse.

Fonic UMTS-Stick (Huawei E160)

Dieser USB-UMTS-Stick wird als Huawei E160 ausgewiesen. In ersten Tests konnte ich den UMTS-Stick nicht zur Zusammenarbeit mit Linpus Lite bewegen. Zwischenzeitlich hat sich die Lage aber entspannt, d. h. es gibt zwei Lösungen, um den Huawei E160 mit Fonic zum Laufen zu bringen.
  • Die optimalste Lösung besteht darin, die oben beschriebenen Schritte zum Installieren des Update mit dem Mobile Partner-Verbindungsmanager einzuspielen. Nach dem Neustart im Anschluss an die Installation wird der Fonic-UMTS-Stick automatisch erkannt. In der Gruppe Verbinden findet sich ein Symbol Mobile Partner, über welches sich die Fonic-Verbindungs-Software öffnen und die Verbindung komfortabel verwalten lässt.
  • Die Alternativ-Methode, die ich vor der Verfügbarkeit des Updates benutzt habe, bestand darin, den Vodafone Mobile Card driver for Linus unter Linpus Lite zu installieren. Wird der VMC mit root-Berechtigungen aufgerufen (siehe Abschnitt zum W-n-W-Stick von T-Mobile), und wurde vorher darauf geachtet, die Datenpartition des UMTS-Sticks beim Einstecken auszuwerfen, lässt sich der Huawei E160 mittels der VCM zum Aufbau einer UMTS-Verbindung verwenden.
Angesichts des Aufwands dürfte die erste Variante aber die 1. Wahl sein.

Huawei E 220

Auf dieser Webseite ist die Installation des E220 beschrieben.

Vodafon UMTS-Stick (Novatel MC950D)

Der UMTS-Stick wird unter Linpus Lite nicht automatisch erkannt. Versuche mit usb_modeswitch und VMC führten bisher auf dem Acer Aspire One nicht zum Erfolg (obwohl der Stick in den config-Dateien von usb_modeswitch aufgeführt wird). Der VMC meldet hier "Device setup not completed" und dann das Gerät "Novatel MC950D" nicht sauber im Kernel registriert sei, da die erwarteten zwei seriellen Ports nicht gefunden wurden. Offenbar muss dem Modem noch irgend eine Initialisierung geschickt werden, die aber wohl fehlen. Die Ursache habe ich noch nicht herausgefunden.

Ubuntu 8.10 und anderen Linux-Distributionen

Zwischenzeitlich habe ich Ubuntu 8.10 auf einem Medion Akoya Mini 1210 eingerichtet. Der T-Mobile Web-n-Walk-Stick III (Huawei 172) wird beim Einstecken von Ubuntu erkannt und in der Palette der vorhandenen Verbindungen aufgeführt. Gleichzeitig erscheinen Dialogfelder, in denen das Profil für den Netzzugang einzutragen ist. Über den Kontextmenübefehl Verbindungen bearbeiten des im Gnome-Panel eingeblendeten Verbindungssymbols lässt sich das Dialogfeld Netzwerkverbindungen öffnen. Auf der Registerkarte Mobiles Breitband können Sie die Profildaten einsehen und ändern. Für T-Mobile können z. B. beliebige Benutzernamen und Kennwörter eingetragen werden. Die APN ist auf "internet.t-mobile" zu setzen. Zudem lässt sich der Pin-Code in einem Feld eintragen.

Bei korrekten Einwahldaten kann anschließend das Netzwerksymbol im Gnome-Panel angeklickt und dann das T-Mobile-Verbindungssymbol angewählt werden. Dann sollte eine UMTS-Verbindung aufgebaut werden.

Der Fonic-UMTS-Stick (Huawei E160) wurde (mit eingelegter T-Mobile SIM-Karte) unter Ubuntu erkannt. Anschließend konnte, wie beim T-Mobile Web-n-Walk III-Stick eine UMTS-Verbindung aufgebaut werden.

Beim Vodafone Novatel MC950D-UMTS-Stick war ich bisher jedoch nicht erfolgreich. Ein Versuch, unter VMC zu testen, scheiterte, denn momentan hakt es bei VMC, da die unter Betavine aufgeführte Lösung für i386-Systeme nur für Ubuntu 8.04 aufgeführt ist.

Bei Xubuntu hat Matthias Schlenker einige Hinweise zum Einbinden von UMTS-Sticks in seinem Blog hinterlassen.

Für FluxFlux von Thomas Schönhütl gibt es ebenfalls eine Anleitung, wie sich verschidene Huawei-UMTS-Modems einbinden lassen.

Für den Web-n-Walk I UMTS-Stick habe ich diese Anleitung gefunden - konnte diese aber mangels Stick nicht verifizieren.

Hinweise zu Huawei K3520/K3715-H

Die beiden Huawei UMTS-Modemmodelle sollen wohl schrittweise die älteren E172, E220 etc. ersetzen. Das Modell K3520 soll wohl dem E169 entsprechen.

Für den K3520 habe ich hier einen Beitrag gefunden, wie er unter Mac OS X (und ggf. Linux mit VMC) installiert werden kann. Und hier gibt es auch einen Verweis, auf eine Fundstelle zum Fonic UMTS-Stick.

Für den K3715-H gibt es
hier einen Testbericht.

Und hier gibt es eine Meldung, dass der K3715-H es mit dem Eee PC wohl nicht tut. Interessierte Leser möchte ich auch auf das Huawei Forum verweisen, welches zahlreiche Einträge zum Huawei E169 in Verbindung mit dem Eee PC aufweist.

Nachtrag: GPRS/UMTS/HSDPA-Anbindung per Handy

Eine andere Überlegung besteht darin, ein UMTS-Handy (ggf. mit HSDPA-Unterstützung) zur schnellen und mobilen Interneteinbindung einzusetzen. Über Bluetooth oder USB-Kabel ließe sich das UMTS-Modem des Handy verwenden. Soweit die Theorie.

In der Praxis habe ich jetzt drei Handys in den Fingern gehabt, um diese als GPRS- oder UMTS-Modem zu nutzen.

Ein Uralt Siemens M50 mit USB-Kabel ließ sich weder unter Windows noch unter Linux zur Zusammenarbeit bewegen. In Windows konnte zwar das Handy über die Modemschnittstelle angesprochen werden, aber eine Modeminitialisierung brach mit einem Fehler ab.

Ein Sony Ericsson K750i ließt sich als GPRS-Modem unter Windows XP per Bluetooth-Schnittstelle und über USB-Kabel einsetzen. Teilweise war aber die Sony Ericsson PC-Suite zur Verbindungsaufnahme erforderlich. Unter Xandros konnte das Handy zwar per Bluetooth gekoppelt werden und ein Dateitransfer war möglich. Die Modemschnittstelle ließ sich bei einem Kurztest aber weder per USB-Kabel noch über Bluesoleil korrekt anspechen.

Ein Motorola MOTOKRZR K3 konnte unter Windows XP nach Installation des Motorola Universal-Modemtreibers als Modem angesprochen und zur Verbindungsaufnahme bewegt werden. Eine UMTS-/HSDPA-Unterstützung habe ich bei dieser Verbindung nirgends gefunden. Bluetooth-Kopplung war keine möglich, das Gerät wurde nicht gefunden (obwohl BT ausweislich der Konfigurationsmenüs eingeschaltet war). Ob mit den Motorola Phone Tools andere Ergebnisse erzielt werden können, ließ sich nicht feststellen, da mir die Software samt Treiber nicht vorlagen. Unter Linpus Lite, Xandros und Ubuntu wurde das Handy bei Ankopplung über die USB-Schnittstelle nicht als 3G UMTS-Modem erkannt. Unter Xandros taucht das Handy als Modem im Verbindungsassistent unter Einwahlverbindungen (und nicht unter 3G UMTS-Verbindungen) auf. Dort ließ sich eine GPRS-Einbindung konfigurieren und in Betrieb nehmen. An dieser Stelle habe ich den Test dann abgebrochen und das Handy zurückgegeben.


Ergebnisse UMTS-Anbindung Umgebung von Frankfurt

Bei mir im Büro wurde eine Übertragungsrate von 7,2 MBit/s im T-Moble D EDGE-Netz angezeigt. Tests mit Up- und Download-Geschwindigkeiten habe ich nicht durchgeführt. Gleiches gilt für Geschwindigkeiten an unterschiedlichen Standorten. Besitzer von Fonic-UMTS-Sticks seien auf den Beitrag von Johannes von eeepc.de verwiesen, der einige Testergebnisse veröffentlich hat.

Beim Fonic UMTS-Stick habe ich eine Download-Rate von 60 bis 120 Kbit/s im Umland von Frankfurt (Taunus) gemessen. Ich scheine da in einem Funkloch zu wohnen, wo die O2-Netzabdeckung nicht so doll ist.

Tipp: Bei schlechtem Empfang ist es häufig hilfreich, den UMTS-Stick über ein USB-Verlängerungskabel an das Netbook anzuschließen. Dann kann der UMTS-Stick an die Position mit der besten Signalqualität gelegt werden - und das Kabel wirkt als "Zusatzantenne".

Links zu UMTS-Tools/Artikeln

Übersichtsartikel bei Heise.de

usb_modeswitch

E169G-Switch-Tool

Vodafone Connect Manager for Linux

Beitrag UMTS unter Linux

umtsmon

UMTS-Verbindungsparameter verschiedener Anbieter

UMTS-Netzabdeckung verschiedener Anbieter

Artikel über UMTS-Netzabdeckung verschiedener Anbieter

Forenbeitrag zur Web-n-Walk-Box III

(c) 2008 by Günter Born

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Mittwoch, 15. Oktober 2008
Akku-Pflege für N(ote)etbooks
Notebooks bzw Netbooks sind mit Lithium-Ionen-Akkus (oder Li-Ion-Polymer-Zellen) zur mobilen Stromversorgung ausgestattet. Bedingt durch die geringe Kapazität der typischerweise mitgelieferten 3-Zellen-Akkus betreiben viele Anwender das Gerät, wenn immer möglich, am Stromnetz. In meinen Büchern gebe ich den Tipp, beim Betrieb am Stromnetz das Akku abzukoppeln, um dessen optimale Lebensdauer zu erreichen.

Es gibt aber durchaus Leute, die die Meinung vertreten, dass diese Maßnahme "Quatsch" sei. Daher habe ich mich entschlossen, diesen Blog-Beitrag zu veröffentlichen, um etwas "Licht ins Dunkel" zu bringen und die Gründe für meinen Optimierungsvorschlag zu erläutern.

Warum altern Akkus?

Auf Lithium-Ionen-Technologie (gilt auch für Li-Polymer-Akkus) basierende Akkus unterliegen einer Zellalterung. Die Hersteller geben an, dass Li-Ionen-Akkus zwischen 500 bis 1 000 Ladezyklen erreichen. Danach ist die Kapazität des Akkus soweit abgesunken, dass ein sinnvoller Betrieb nicht mehr möglich ist.

Dahinter steckt der Effekt der Zellalterung. Konkret handelt es sich um eine Zelloxidation, bei der die Elektroden der Zelle die Fähigkeit zur Speicherung von Lithium-Ionen verlieren. In Folge steigt der Innenwiderstand und die Kapazität der Zelle nimmt ab.

Optimale Bedingungen für die Zelloxidation stellen hohe Temperaturen und Ladezustände oberhalb von 90 bis 95 Prozent der Zellkapazität dar.

Was kann ich tun, was soll ich vermeiden?

Um die Zahl der möglichen Ladevorgänge zu erreichen und zudem eine möglichst lange Lebensdauer für die Akkus zu gewährleisten, kann jeder Anwender mit einigen kleinen Vorsorgemaßnahmen viel beitragen. Lasch gesprochen gilt es, die obigen "optimalen Bedingungen für die Zellalterung" nach Möglichkeit zu vermeiden. Hier einige Hinweise zur Akku-Pflege:
  • Das Akku sollte niemals hohen Temperaturen ausgesetzt sein (z. B. Netbook oder Akku auf der Hutablage des Autos in der prallen Sonne, Ablage auf der sonnenbeschienenen Fensterbank oder der Heizung). Hohe Temperaturen beschleunigen die Zellalterung.
  • Achten Sie beim Akku-Betrieb des Netbooks, dass dieses möglicht immer entladen wird, bevor der nächste Ladevorgang am Stromnetz beginnt. Dies bewirkt, dass die zulässige Zahl der Ladevorgänge auf einen möglichst langen Zeitraum ausgedehnt wird.
Gerade der letzte Punkt kann entscheidend zur Verlängerung der Lebensdauer beitragen. Wer ständig zwischen Akkubetrieb und Betrieb am Stromnetz wechselt, provoziert häufige Teilladevorgänge.

Beim Betrieb über das Netzteil kommt es dann zu zwei negativen Effekten: Einmal entwickelt sich ggf. mehr Betriebswärme am Netbook, wodurch das Akku erhöhten Temperaturen ausgesetzt ist. Zum Zweiten bewirkt der Betrieb am Stromnetz, dass die Ladeelektronik den Akkuladezustand überprüft und diesen bei Teilentladung wieder vollständig auflädt. Dabei gilt jeder "Teilladungsvorgang" als Ladezyklus. Zudem erfolgt beim Aufladen der letzten 5 bis 10 Prozent der Akkukapazität eine Steuerung über die Ladespannung. Die Akkus besitzen zwar intern eine Schutzschaltung, die eine "Überladung" der Zellen verhindert. Aber die Zellalterung schreitet bei hohen Ladespannungen besonders schnell fort.

Optimal ist es daher, im Akkubetrieb sicherzustellen, dass die Zellen möglichst vollständig entladen sind. Danach ist das Akku wieder über das Ladegerät vollständig aufzuladen. Dadurch lassen sich die 1 000 Ladezyklen bzw. die Lebensdauer des Akkus auf 3 bis 5 Jahre ausdehnen (je nachdem wie häufig die vollständigen Ladezyklen durchgeführt werden).

Tipp: Falls Sie also ein Netbook überwiegend am Stromnetz betreiben, empfiehlt es sich, das Akku für diese Zeiträume auszubauen und dann an einem kühlen Ort zu lagern.

Achtung: Sie müssen in diesem Fall aber die "Tiefstentladung" des Akkus im Auge behalten. Auch ein abgezogenes Akku wird bei der Lagerung langsam entladen. Die Zellenspannung sinkt dadurch kontinuierlich ab. Fällt die Zellspannung unter einen kritischen Wert, spricht man von Tiefstentladung. Bei der Tiefstentladung kommt es zu Kupferablagerungen an den Elektroden, die zu Kurzschlüssen führen können. Die Hersteller der Zellen versehen diese daher mit einer Schutzschaltung, die die Zellen endgültig von den externen Anschlüssen trennt, sobald die Zellspannung durch Selbstentladung unter eine kritische Schwelle gesunken ist.

In der Praxis empfiehlt es sich, das Akku alle 20 Tage am Ladegerät auf eine Kapazität von ca. 70 Prozent aufzuladen und dann das Akku wieder an den kühlen Lagerort zu bringen.

Interessierte Leser möchte ich auf zwei Fundstellen verweisen, die weitergehende Informationen enthalten.

Elektronik-Kompendium (gute Übersicht über die Problematik).

Batteries in a portable World (Auszug aus dem Buch von Buchmann)

Akkupflege (Tec-Channel-Artikel)
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Freitag, 12. September 2008
Netbooks als Spielerechner?
Netbooks sind klein und leicht mitzunehmen. Daher bietet es sich an, die Geräte auch zum Spielen zu verwenden. Auch wenn die Geräte mit relativ leistungsschwachen Grafikchips (Intel Mobile 9xx GM/GMS) ausgetattet sind und die Auflösung auf 1024 x 600 Bildpunkte begrenzt ist, laufen viele Spiele (speziell unter Windows XP) auf den Netbooks. Nachfolgend finden sich einige Links zu Fundstellen im Web, die sich mit der Thematik auseinandersetzen und die Spielbarkeit einiger Programme bewerten.
  • Link Computer Bild-Test verschiedener Spiele auf dem Eee PC 900.
  • Link Spieletest von eee-pc.de auf dem Acer Aspire One unter Windows XP.
  • Link Von eeeuser.com geführte Liste von Spielen, die auf dem Eee PC 4G getestet wurden (englisch).
Eine Suche in den einschlägigen Foren wird ebenfalls einige Hinweise bringen, welche Spiele auf welchen Netbooks laufen.

Tipp: Für Freunde des Spieleklassikers Grand Theft Auto GTA - das Programm gibt es zum kostenlosen Download bei Chip (Teil1,
Teil2).
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